Fragt man Pirmin Bischof, warum man ihn wieder als Ständerat wählen soll, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: «Ich glaube es lohnt sich, in Bern jemanden zu haben, der sich für das Erfolgsmodell Schweiz einsetzt. Es ist bedroht durch Unzufriedenheit und Dummheiten im eigenen Land.»
Unter «Dummheiten» versteht Bischof wohl sture Parteilinie oder Ideologie. Sollte das Volk zum Beispiel beschliessen, dass man alle Atomkraftwerke in der Schweiz abschalten müsse, würde er diesen Entscheid sofort umsetzen. Und das sagt Bischof als Mitglied des Verwaltungsrates des Kernkraftwerks Gösgen.
Auf sein Krafwerk ist er stolz. «Wir haben eine hohe Sicherheitskultur. Wir melden alle Zwischenfälle sofort.» Bischof zitiert einen AKW-Gegner, der ihm gesagt habe, wenn man nur noch ein Kernkraftwerk in der Schweiz am Netz lassen sollte, dann müsste es Gösgen sein.
Ein Mann mit vielen Hüten
Pirmin Bischof ist eloquent, gibt geschliffene Antworten, lässt sich im Gespräch nie in die Enge treiben. Er hat immer die richtigen Antworten parat. Auch wenn man ihn auf allfällige Widersprüche in seinen vielen Funktionen anspricht.
So ist Pirmin Bischof Mitglied im Verwaltungsrat von Schindler Schweiz, ein Grosskonzern. Der Politiker ist aber auch Mitglied der Stiftung KMU Schweiz. Bischof bringt beide Mandate problemlos unter einen Hut: «Ich bin ein typischer Vertreter des Industriestandorts Schweiz. Wir haben zwar eine Landwirtschaftspolitik, aber keine richtige Industriepolitik. Dafür setze ich mich ein.»
Einsatz für Sparer und Paare
Als seinen grössten politischen Erfolg sieht Pirmin Bischof die Sicherung von Spareinlagen bis zu 100'000 Franken auf einem Bankkonto. Den entsprechenden Vorstoss hat er aber noch als Nationalrat eingereicht.
Als Erfolg im Ständerat nennt er den Kampf gegen die so genannte «Heiratsstrafe». Also die Tatsache, dass Verheiratete mehr Steuern zahlen, weil ihr Einkommen zusammengerechnet wird. Und das kann dazu führen, dass ein Paar in einer höheren Progressionsstufe landet.
Bischof hat sich mit Vorstössen dafür eingesetzt, dass dieser Mechanismus beseitigt wird. Und daraus ist eine Volksinitiative der CVP entstanden, über die das Volk 2016 abstimmen wird.
Die Diskriminierung der Verheirateten muss aufhören.
Und was sagt Pirmin Bischof zum Reizthema «Masseneinwanderungsinitiative» (MEI). Er hat diese Initiative abgelehnt. Sie umzusetzen sei sehr schwierig. Die bilateralen Abkommen zwischen der EU und der Schweiz will Bischof auf keinen Fall aufs Spiel setzen durch eine wortgetreue Umsetzung der MEI.
Pirmin Bischof hofft, dass das Volk noch einmal über dieses Anliegen abstimmt. Den Umsetzungsvorschlag des Bundesrates möchte er zur Abstimmung bringen. «Dann hätte der Bundesrat ein Verhandlungsmandat.»