- Die SVP ist die grosse Gewinnerin dieser Wahl.
- Die FDP ist bei den nationalen Wahlen die kleine Gewinnerin.
- Der GLP droht ein Wahldebakel.
Noch sind alles nur Momentaufnahmen. Doch die ersten Auswertungen erhärten die Prognosen: Die SVP und die FDP sind die Gewinner der Wahl 2015. Vor allem in den Grosskantonen konnten sie zulegen. In Zürich und Bern gewinnt die SVP – nach ersten Hochrechnungen – je einen Sitz. Die FDP kann dies in Zürich und in der Waadt vermelden. Aus der Hälfte der Kantone liegen nun mittlerweile die definitiven Ergebnisse vor. «Summa summarum», so Politologe Claude Longchamp, «gibt es einen Rechtsrutsch in der Schweiz.»
Wo es Gewinner gibt, da gibt es auch Verlierer. Die SVP kann in Bern einen Sieg feiern. Die Grünen und die GLP müssen einen Sitzverlust bedauern. Mit einem blauen Auge davon gekommen ist die BDP. Obwohl sie 2,7 Prozent Wählerverluste hinnehmen muss, konnte sie ihre vier Sitze halten.
Waadt: SP minus ein Sitz, FDP plus ein Sitz
In Waadt, dem drittgrössten Kanton, muss die SP gemäss erster Hochrechnung einen Sitzverlust verdauen. Als einzige Gewinnerin zeichnet sich die FDP ab. Sie konnte den SP-Sitz erobern. Auch im Kanton Fribourg muss die SP Federn lassen. Sie verlieren einen Sitz an die SVP.
Aufatmen können die Genossen im Kanton Genf: Sie können ihre drei Sitze halten. Die FDP gewinnt einen Sitz. Die Grünen verlieren ihn.
BDP: Landolt wiedergewählt
Im Kanton Glarus hat BDP-Präsident Martin Landolt die Wiederwahl in den Nationalrat geschafft. Landolt, der den einzigen Glarner Nationalratssitz hält, war von SP-Kantonsrat Jacques Marti herausgefordert worden.
Gewinne für SVP und FDP
Im Kanton Aargau könnten die SVP und die FDP je einen Sitz gewinnen, die SP einen verlieren. Im Kanton Thurgau könnte die FDP den vor vier Jahren verlorenen Nationalratssitz von der GLP zurückerobern. Die SVP würde gemäss dem Zwischenergebnis mit drei von sechs Sitzen stärkste Partei bleiben.
FDP und SVP legen in St. Gallen zu
Auch im Kanton St. Gallen zeichnen sich Gewinne für die SVP und die FDP ab. CVP, SP, Grüne, aber auch die GLP müssten teilweise markante Verluste hinnehmen. Die grösseren Städte sind allerdings noch nicht ausgezählt.
Im Kanton Luzern gewinnen laut ersten Hochrechnungen die SVP und die SP je einen Nationalratssitz. Die Grünen und die Grünliberalen würden beide ihren einzigen Sitz verlieren. Damit würden Louis Schelbert und Roland Fischer abgewählt.
Gewinn für die SP
In Basel-Stadt wiederum steht die SP nach Auszählung der brieflichen Stimmen vor dem Gewinn des dritten der fünf Nationalratssitze, dies zulasten der CVP. Im liberalen Lager bahnt sich eine Ablösung der FDP durch die im Stadtkanton eigenständige Liberale Partei (LDP) an. In Basel-Landschaft und Jura zeichnen sich keine Veränderungen ab.
Im Kanton Solothurn verliert die CVP einen ihrer beiden Nationalratssitze. Weil alle sieben Bisherigen noch einmal angetreten sind, aber nur noch sechs Sitze zur Verfügung stehen, musste einer der amtierenden Nationalräte über die Klinge springen.
Köppel vorn, Mörgeli hinten
Im Kanton Schwyz wurde der Bisherige Andy Tschümperlin von der SP abgewählt. Tschümperlin ist SP-Fraktionschef und will sich nach dieser Niederlage aus der Politik zurückziehen.
Im Kanton Zürich wird die SP dagegen gemäss zweiter Hochrechnung zwei Nationalratssitze gewinnen, die SVP einen. Nach dieser Hochrechnung gewinnt auch die FDP ebenfalls einen Sitz. Verlierer sind die Grünliberalen, die Grünen und die BDP mit je einem Sitzverlust.
Die Chancen von Roger Köppel stehen gut, für die SVP in den Nationalrat einzuziehen. Nach den bisherigen Auszählungen vereinigt Köppel kantonsweit am meisten Stimmen auf sich. Schlecht sieht es für Christoph Mörgeli aus.
Sitz für Martullo-Blocher
Im Kanton Graubünden hat die Magdalena Martullo-Blocher einen Sitz für die SVP geholt. Damit stellt die SVP zwei Sitze in Graubünden. Gemäss dem ersten Zwischenresultat würde der GLP-Mann Gasser seinen Sitz verlieren.
In Zug bleibt alles beim Alten. Der Angriff der Linken ist gescheitert. Die drei Sitze teilen sich auch weiterhin die CVP, die SVP und die FDP.
SVP übernimmt Sitz in Appenzell Ausserrhoden
In Appenzell Ausserrhoden hat die SVP den einzigen Nationalratssitz erobert, der durch den Wechsel von FDP-Nationalrat Andrea Caroni in den Ständerat frei geworden war. Auch der Kanton Uri wird im Nationalrat neu nicht mehr von der FDP, sondern von der SVP vertreten.
Keine Veränderung gibt es in den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Obwalden und Nidwalden: In Appenzell Innerrhoden wurde Daniel Fässler von der CVP wiedergewählt, in Obwalden Karl Vogler von der CSP. In Nidwalden ist Peter Keller von der SVP im Amt bestätigt worden.