Sie ist die Vertreterin einer Zwei-Prozent-Partei, er kämpft mit seiner Partei gegen eine drohende Abfuhr: Maja Ingold von der Evangelischen Volkspartei EVP und Beat Flach von den Grünliberalen.
Aus Abenteuerlust liess er sich einst zum Rheinmatrosen ausbilden und ist heute der wohl einzige Hafenlobbyist im Parlament. Als Vertreterin einer christlichen Partei kann Maja Ingold sich vorstellen, den Islam in der Schweiz als Staatskirche zu anerkennen und sie stellt sich ab und an mal die Frage, ob sie ihr Wahlkampfgeld auch besser investieren könnte. In der vierten und letzten Folge der «Wahlfahrt» begegnet Mona Vetsch zwei ungewöhnlichen Politikern und Menschen.
Maja Ingold: Die gläubige Denkerin
Sie ringt lange mit sich um Positionen: Die 67-Jährige EVP Nationalrätin aus Zürich. Zuerst vor allem in der reformierten Kirche aktiv, kam sie erst spät zur Politik. Während acht Jahren stand sie als Stadträtin in Winterthur dem Departement Soziales vor. Auch im Nationalrat bleibt das Soziale ihr Thema: Die Integration von behinderten Personen in den Arbeitmarkt, die Altersvorsorge und die Entwicklungspolitik. Sie lebt mit ihrem Mann in Winterthur, ist dreifache Mutter und siebenfache Grossmutter.
Beat Flach: Der Vielseitige
Erst Rheinmatrose, Schlosser, Modellbauer und Eisenbetonzeichner - heute Jurist und Raumplaner: Der Lebenslauf des grünliberalen Nationalrats aus dem Aargau ist abenteuerlich. Der 50-Jährige ist Gründungsmitglied der Grünliberalen seines Kantons. So breit wie seine beruflichen sind auch seine politischen Tätigkeiten: Im Nationalrat macht er sich für die Energiewende, die Homo-Ehe oder ehemalige Verdingkinder stark. Beat Flach ist verheiratet, Vater eines Sohnes und lebt in Auenstein.