Die SP Schweiz hat auf der Holzbrücke in Turgi (AG) die heisse Phase des Wahlkampfes eingeläutet. Parteipräsident Christan Levrat sagte, die Gefahr eines Rechtsrutsches am 18. Oktober sei real. Die SP sei die einzige Partei, welche dies abwenden könne.
Gewinne die Rechte, dann spreche man nicht mehr über die Erhöhung der AHV-Renten, sondern über die Erhöhung des Rentenalters. Man spreche dann nicht mehr über Abschalttermine oder erneuerbare Energien, sondern über die Aufhebung des Neubauverbots für AKW, sagte Levrat.
12. September als Geburtstag der demokratischen Schweiz
Als grösste Partei des progressiven Lagers sehe sie sich in der Verantwortung, die demokratische Schweiz von 1848 gegenüber der feudalen Schweiz von 1291 zu verteidigen, betonte Levrat.
Darum habe die SP Schweiz den 12. September, den Geburtstag der demokratischen Schweiz, als Datum ausgewählt. Genau heute vor 167 Jahren hätten visionäre Vordenker es geschafft, nach einem Bürgerkrieg drei Kulturen, 26 Einzelstaaten, zwei Konfessionen zusammenzubringen.
Zuspruch von EU-Parlamentspräsident Schulz
Prominenter Gast der Veranstaltung war EU-Parlamentspräsident Martin Schulz, welcher der Schweiz und der Schweizer Sozialdemokratie ein gutes Zeugnis ausstellte. Die SP Schweiz sei eine stolze Partei, die seit über 125 Jahren für eine offene und solidarische Schweiz kämpfe, mutig nach vorne blicke und tatkräftig anpacke, sagte der deutsche Gast.
Schulz betonte zudem die Werte der Solidarität in der Flüchtlingskrise: Angesichts der schrecklichen Bilder gebe es in Europa immer noch Politiker, die Zäune bauen und sich abschotten. Die Flüchtlinge kämen nach Europa, weil sie hier Solidarität, Menschlichkeit und Freiheit erwarten. Diese Werte seien auch diejenigen der Sozialdemokratie.
Flüchtlingskrise als Bewährungsprobe
Weitere Redner an der Veranstaltung mit rund 200 Anwesenden waren der Historiker Jakob Tanner und die beiden SP-Bundesratsmitglieder Simonetta Sommaruga und Alain Berset.
Auch die Bundespräsidentin kam auf die Flüchtlingskrise und deren Bewältigung zu sprechen: Im Flüchtlingsbereich gebe es keine Lösung, die das Problem zum Verschwinden bringe, sagte Sommaruga. Die Schweiz und Europa werde man daran messen, wie man mit der Flüchtlingskrise umgehe.