Der Schwyzer Nationalrat Andy Tschümperlin hat die Wiederwahl verpasst. Die SP steht deshalb ohne Fraktionschef da.
Wenn die Partei bis zum Start der neuen Legislatur am 30. November keinen Nachfolger oder keine Nachfolgerin findet, übernehmen die Ständerätin Anita Fetz und der Nationalrat Roger Nordmann, die sich derzeit das Vizepräsidium teilen.
Eine Schlüsselfigur
Weil SP-Präsident Christian Levrat im Ständerat politisiert, wird wohl jemand aus dem Nationalrat Fraktionschef. Wer das sein soll, dazu wollen die meisten angefragten SP-Politikerinnen und SP-Politiker nichts sagen – auch Nationalrat Cédric Wermuth nicht. Für ihn steht fest, was der neue Fraktionschef leisten muss: Erstens sei die Person eine Schlüsselfigur gegen aussen. Zweitens müsse sie die unterschiedlichen Flügel der Partei zusammenhalten. «Und drittens muss die Person Koalitionen schmieden können, um mit bürgerlichen Parteien Mehrheiten zu beschaffen.»
Es darf also niemand sein, der oder die aneckt. SP-Vizepräsidentin Barbara Gysi wünscht sich eine Frau an der Spitze der Fraktion. Schliesslich seien neue SP-Politikerinnen gewählt worden. «Über Namen werden wir uns im Laufe dieser Woche zu unterhalten beginnen.»
Erste Namen
SP-Nationalrätin Jacqueline Badran nennt bereits Namen: «Unser Vizefraktionschef Roger Nordmann, der perfekt bilingue ist, könnte das sehr gut machen.» Auch Beat Jans oder Eric Nussbaumer seien gute Kandidaten.
Weitere mögliche Namen sind Evi Allemann, Corrado Pardini oder Chantal Galladé. Interessierte haben sich jedoch bislang keine gemeldet, noch ist alles offen. Dass die Wahl der Fraktionsspitze für Überraschungen gut ist, zeigte sich vor drei Jahren, als Andy Tschümperlin das Rennen gegen die profilierte Jacqueline Fehr machte. Die Wahl des neuen SP-Fraktionspräsidiums soll am 20. oder 21. November stattfinden.