Die kalifornische Umweltbehörde Carb und die US-Umweltbehörde EPA haben den Ende vergangenen Jahres eingereichten Rückrufplan von Volkswagen abgelehnt.
Der Rückrufplan gehe nicht ausreichend auf die «Gesamtauswirkungen für Fahrverhalten, Emissionen und Sicherheit der Autos» ein, kritisierte die Carb. Den Vorschlägen fehle es an «genug Informationen für eine technische Bewertung».
Die EPA teilte mit, dass sie mit dieser Einschätzung übereinstimme. Der Wolfsburger Konzern habe «keinen genehmigungsfähigen Rückrufplan» vorgelegt, um die beanstandeten Dieselfahrzeuge in Einklang mit den Emissionsstandards zu bringen.
Rückkauf oder neuer Katalysator?
Aus der Mitteilung von Carb ging aber hervor, dass VW weiterhin die Chance habe, bei den Lösungsvorschlägen für den Rückruf der manipulierten Dieselfahrzeuge nachzubessern.
VW-Chef Matthias Müller will am Mittwoch bei einem Treffen mit EPA-Chefin Gina McCarthy ein überarbeitetes Lösungspaket diskutieren. Volkswagen betonte aber, dass sich die Ablehnung der US-Behörden nicht auf die aktualisierten Pläne des Konzerns beziehe. In den vergangenen Wochen habe das Unternehmen «konstruktive Diskussionen» mit den Behörden geführt.
Aus gut informierten Kreisen verlautete, dass Volkswagen den Rückkauf von mehr als 100'000 der fast 600'000 betroffenen Autos in den USA angeboten habe. Für den Grossteil der restlichen Fahrzeuge sollen VW-Ingenieure einem Medienbericht zufolge einen neuen Katalysator entwickelt haben, um die strengen US-Emissionsvorgaben zu erreichen.
Betrugssoftware in elf Millionen Fahrzeugen
Nach US-Ermittlungen hatte Volkswagen im September eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Betrugssoftware eingesetzt zu haben, die bei Emissionstests einen geringeren Stickoxid-Ausstoss anzeigt als auf der Strasse.
In den USA sind fast 600'000 Fahrzeuge betroffen. In der vergangenen Woche reichte das US-Justizministerium im Auftrag der EPA Klage gegen den Konzern ein. VW droht eine Milliardenstrafe.