Mango, Kokosnüsse und vor allem: Ananas. 700 Tonnen Trockenfrüchte exportiert Maik Blaser jährlich nach Europa. Vor neun Jahren kam der Bauer aus dem Emmental als Leiter einer Ananas-Plantage nach Ghana. Heute sind europäische Grossverteiler Abnehmer seiner Produkte.
Um den Früchten das Wasser zu entziehen, hat Maik Blaser vor drei Jahren eine eigene Trocknungs-Anlage konzipiert. Investitionen: 3,5 Millionen Franken. Und dies ohne Banken im Rücken, da die Zinsen, die ghanaische Banken verlangten, zu hoch gewesen und Schweizer Banken für Auslandsgeschäfte nicht zu haben gewesen seien.
Maik Blaser bezahlt ungelernten Arbeitern vier Franken pro Tag. «Damit sind wir 30 Prozent über dem Minimallohn», sagt er. Es gebe aber auch besser bezahlte Angestellte, räumt er ein.
Eigene Stromproduktion
Blasers Beispiel zeigt: In Afrika ein Unternehmen zu führen, ist für Europäer alles andere als leicht. Schlechte Strassenzustände verlängern die Transporte und schaden der Qualität der Früchte. Wasserknappheit und Stromunterbrüche verzögern die Trocknung.
Zu Blasers Betrieb gehört eine eigene Biogas-Anlage – die erste kommerzielle des Landes. Sie bringt ihm gleich zwei Vorteile: Das Biogas aus dem organischem Abfall deckt einen Teil des Energiebedarfs der Trocknungsöfen. Gleichzeitig wird er unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz.
In den Jahren, seit Maik Blaser im Land ist, hat sich die Trockenfrucht-Produktion in Ghana verändert. Es gibt immer mehr grosse Produzenten, die ausschliesslich exportieren. Tausende von Kleinbauern waren nicht mehr konkurrenzfähig und mussten aufgeben. Einige von ihnen liefern Maik Blaser nun ihre Früchte.
Trotz der Hürden denkt Maik Blaser nicht an eine Rückkehr. Ghana biete ihm Chancen, etwas zu bewegen. Ein Gefühl, das er sich in der Schweiz nicht vorstellen könnte.