Als zwei Berliner im Jahr 2008 mit ein paar mutigen Investoren Zalando gründete, war das mit einer Bilanzsumme von weniger als 330‘000 Euro nur eine kleine Kapitalgesellschaft.
Zwei Jahre später war der Schuhhändler Marktführer im Internetversand. Im zweiten Quartal 2014 schrieb Zalando nun erstmals schwarze Zahlen – dies bei einem Umsatz von einer halben Milliarde Euro.
14 Millionen Kunden
Das Zalando-Sortiment ist heute mit über 150‘000 Artikeln bestückt. Wenn einer Kundin oder einem Kunden die ausgewählte Ware nicht passt, kann sie kostenlos retourniert werden.
Tatsächlich wird die Hälfte aller Bestellungen auch wieder zurückgeschickt. Zalando hält trotzdem daran fest. Denn die Kundschaft hat es gerne bequem und billig, ob in Deutschland, in der Schweiz oder in Frankreich, Italien und all den anderen Ländern, in denen der Online-Händler aktiv und immer erfolgreicher ist.
Der Börsengang soll Zalando nun noch grösser machen – vielleicht nicht bis zur Schuhgrösse 60, aber jedenfalls mit noch mehr Kunden, die noch mehr kaufen. 14 Millionen sind es jetzt schon.
Neues Image
Mit Rambo-Werbung hämmerte sich Zalando in den Anfängen in die Konsumentenköpfe. Jetzt ist der Markt erobert und das Unternehmen will sich ein neues Image verpassen: Ein stilvollerer Internet-Auftritt ist angekündigt und künftig sollen Pakete schwarz beschriftet werden – aber natürlich in Grossbuchstaben, denn verstecken will Zalando seine Erfolgsstory nicht.
Zu der Erfolgsgeschichte gehören aber auch rabenschwarze Negativschlagzeilen, mit denen Zalando sich den Ruf einhandelte, besonders habgierig zu sein, Zeitarbeiter auszubeuten und Arbeitsgesetze zu missachten.
Das sind Vorwürfe, die das Unternehmen immer zurückgewiesen hat. Dem Börsengang hat das nicht geschadet. Die Aktie des Online-Händlers ist selbst bei Kleinanlegern ein Renner. Der neue Markt hat seinen Schrecken offenbar verloren und der Zalando verdient daran rund 600 Millionen Euro.