Der automatische Informationsaustausch zwischen Banken und Steuerbehörden betrifft hiesige Bankkunden noch nicht. Dies dürfte sich in den nächsten Jahren aber ändern. Die Mehrheit der Schweizer Banken rechnet mit einer Ausweitung auch auf inländische Kunden. Dies zeigt die Umfrage «Bankenbarometer 2015» des Beratungsunternehmens Ernst & Young.
Zwar dürfte der automatische Informationsaustausch im Inland erst nach dessen Einführung im Ausland kommen, heisst es im Bankenbarometer. «Dennoch kann sich die Schweiz den internationalen Entwicklungen nicht entziehen», sagt Patrick Schwaller von Ernest & Young.
Bisher kaum Geldabflüsse
Der geplante automatische Informationsaustausch für ausländische Bankkunden in der Schweiz hatte bisher kaum negative Auswirkungen für die befragten Banken: 69% der Finanzinstitute geben an, im letzten Jahr keine bedeutenden Nettoabflüsse von Kundengeldern erlebt zu haben. Insbesondere bei den kleinen Banken haben geknacktes Bankgeheimnis, Steuertransparenz und automatischer Informationsaustausch noch kaum Spuren hinterlassen. Nicht berücksichtigt sind in der Umfrage allerdings die beiden Grossbanken CS und UBS.
Allerdings habe der Transformationsprozess eben erst begonnen, warnt Bruno Patusi von Ernest & Young. In den nächsten Jahren sei noch mit erheblichen Abflüssen von Kundengeldern zu rechnen.