China wächst immer noch, aber nicht mehr so stark wie auch schon. Um 7,4 Prozent ist Chinas Wirtschaft 2014 gewachsen – so langsam wie zum letzten Mal im Jahr 1990. Damals waren gegen das Land Wirtschaftssanktionen verhängt worden, weil die chinesische Demokratiebewegung blutig niedergeschlagen worden war.
Die Gründe für das schwächere Wachstum in der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt sind vielschichtig. So macht den Exporteuren die globale Konjunkturflaute zu schaffen. Aber auch im Inland lässt die Nachfrage nach Chinesischen Gütern und Produkten nach. Es wird weniger in Anlagen investiert, es gibt Überkapazitäten in der Industrie. Schliesslich kühlt sich auch der Immobilienmarkt ab.
Geht es nach der Chinas Statistikbehörde und nach dem Internationalen Währungsfonds IWF, wird China deshalb dieses Jahr sogar noch langsamer wachsen, nämlich nur noch um rund 7 Prozent.
Es gebe eine paar widrige Faktoren und ein schwieriges globales Umfeld , sagte der Chefstatistiker Chinas an einer Pressekonferenz. Aber eigentlich sei die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums ein Erfolg, denn China strebe ja ein nachhaltiges Wachstum an. Das sei die neue Normalität, sagte er, wie SRF-China-Korrespondent Urs Morf berichtete.
«Und mit dem Alltag in China haben die ganzen Rechnereien nichts zu tun», sagte Morf. Es gebe Regionen im Nordosten Chinas, in denen sich die Menschen vor einem Zusammenbruch der Wirtschaft fürchteten und deshalb nicht mehr viel konsumierten.