Ein halbes Jahr, nachdem sich die Credit Suisse mit den US-amerikanischen Behörden auf einen Steuerdeal geeinigt hat, kann die Schweizer Grossbank den Streit mit den USA endgültig hinter sich lassen. Eine Richterin im US-Bundesstaat Virginia stimmte der Vereinbarung über 2,6 Milliarden Dollar inklusive Schuldeingeständnis zu.
Die Credit Suisse bestätigte einen entsprechenden Bericht der Finanznachrichtenagentur AWP. In der Stellungnahme der Bank dazu heisst es: «Wir haben eng mit dem US-Justizministerium zusammengearbeitet, um diese Angelegenheit abzuschliessen. Dass wir diese Angelegenheit nun endgültig beigelegt haben, ist für uns ein wichtiger Schritt vorwärts.»
Höchste je verhängte Strafe
Ende Mai war bekannt geworden, wie viel die CS der Schlussstrich unter das Geschäft mit US-amerikanischen Steuerhinterziehern kostet. 2,6 Milliarden Dollar muss die Schweizer Grossbank in die USA überweisen.
Die 2,6 Milliarden Dollar sind in mehrfacher Hinsicht ein Rekord. Es ist nicht nur die höchste je verhängte Strafe in einem Steuerverfahren in den USA, sondern auch die höchste Strafe, die eine Schweizer Bank je bezahlen musste. Der Betrag liegt mehr als dreimal höher als die 780 Millionen Dollar, welche die UBS 2009 zu berappen hatte. Ausserdem musste sich die CS vor Gericht schuldig bekennen, Amerikaner bei der Umgehung ihrer Steuerpflichten unterstützt zu haben.
Bundesrat begrüsste die Einigung
Schenkt man dem US-Justizministerium Glauben, gab es vor der Einigung einiges zu bereinigen. Die Behörde beschuldigte die CS der «Verschwörung», und warf ihr «dreistes» Verhalten im grenzüberschreitenden Geschäft mit US-Kunden vor. Die Bank habe ausserdem mangelhaft mit den Behörden kooperiert und wichtige Dokumente vernichtet.
Der Bundesrat hatte im Mai die Einigung begrüsst. Diese ermögliche der CS, den langjährigen Konflikt mit den US-Behörden beizulegen, sagte Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf damals. Nun segnete die US-Richterin das Geschäft definitiv ab.