In bewährtem Grün und etwas kleiner: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in Bern die neue 50-Franken-Note präsentiert. Entworfen wurde sie von der Grafikerin Manuela Pfrunder. Zu beziehen sind die neuen Noten indes noch nicht: Sie werden erst ab kommenden Dienstag, 12. April, ausgegeben.
Nach wie vor ein beliebtes Zahlungsmittel
«Die neue 50-Franken-Note will die Schweiz als erlebnisreich zeigen», so stellte SNB-Präsident Thomas Jordan den Geldschein in Bern vor.
Braucht es heute überhaupt noch Bargeld im Zeitalter von Bank- und Kreditkarten? «Trotz rasanter Entwicklungen ist Bargeld immer noch weit verbreitet und populär», so Jordan. Es werde nach wie vor häufig als Zahlungsmittel eingesetzt. Daher sei die Herausgabe von neuen Noten wichtig.
Den Fälschern einen Schritt voraus
«Nötig ist der neue Schein, damit die Sicherheit weiterhin gewährleistet ist», so Jordan weiter. Denn durch technologische Verbesserungen werden auch Fälscher besser – darum müsse die Notenbank jeweils einen Schritt voraus sein. Die neuen Noten mit neuen Sicherheitsmerkmalen geben ihr wieder deutlichen Vorsprung.
«Wir haben präventiv gehandelt, um auf dem neusten Stand der Banknotentechnik zu sein. Denn nur so bleiben Banknoten fälschungssicher», sagte Jordan.
Nach der 50er-Note sollen die weiteren Noten im Abstand von einem halben bis einem Jahr lanciert werden – dabei müssen die Bank- und Postomaten wegen dem neuen Format jedes Mal umgerüstet werden. Die SNB hat die Noten verkleinert, um die maschinelle Verarbeitung zu vereinfachen und Lager-, Transport- und Produktionskosten zu senken. Auch ins Portemonnaie sollen die Scheine dann besser passen.
Erstmals keine Porträts
Manuela Pfrunder, die von der SNB mit der Gestaltung der neuen Banknote beauftragt war, erklärte bei ihrer Ansprache: «Das Hauptelement der Illustration auf dem Schein ist darum der Wind, nebst einer Hand und der Weltkugel.» Die Banknote zeigt erstmals keine Porträts. Dies liess Raum für neue Entwicklungen. «Die Nationalbank wollte neu auf ein zukunftsorientiertes Bild der Schweiz setzen», erklärte Jordan. Jede Note der neuen Serie stelle eine Seite der Schweiz dar
Das gestalten von Banknoten sei Teamarbeit, auch wenn auf dem neuen 50er-Nötli nur ihr Name stehe, sagte Pfrunder. «Mit mir zusammen haben viele Personen an der Entwicklung gearbeitet. Der Dank gilt deshalb auch meinem Team», betonte Pfrunder.
Pleiten, Pech und Pannen
Der Termin für die Lancierung der Serie war beim Projektstart im Jahr 2005 auf 2010 festgelegt worden. Doch wegen technischer Probleme kam es mehrmals zu Verzögerungen.
Bei Orell Füssli, wo die Noten gedruckt werden, hatte das Konsequenzen. Der Chef der Sparte Sicherheitsdruck musste 2013 gehen. Der damalige Unternehmenschef Michel Kunz nahm die Zügel der Sparte daraufhin selbst in die Hand. Allerdings ohne Erfolg – auch er musste das Unternehmen ein paar Monate später, im Frühling 2014, verlassen.
Zudem wurden 2012 in der Produktion bei Orell Füssli Tausendernoten gestohlen. Für den Schaden musste das Unternehmen aufkommen. Orell Füssli druckt die Geldscheine seit Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch andere Länder lassen Noten bei Orell Füssli drucken. Das Unternehmen hält die Identität seiner Kunden aber geheim.