Die Branche der Maschinen, Elektro- und Metallindustrie (Swissmem) gehört zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Schweiz, mehr als 300‘000 Menschen arbeiten in diesen Industriebetrieben. Nun ist ein Teil der Stellen gefährdet.
Rückgang verlangsamt sich etwas
Der Umsatz im ersten Halbjahr ist um 7,1 Prozent, die Bestellungen sind gegenüber der gleichen Vorjahresperiode um 14,7 Prozent zurückgegangen, wie der Branchenverband mitteilte. Das bedeutet, die Unternehmen sind weniger ausgelastet, es gibt weniger zu tun.
Die Zahlen sind zwar ernüchternd, aber immerhin hat sich der Rückgang im zweiten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten des laufenden Jahres etwas verlangsamt.
Viele arbeiten derzeit mit Verlust
Licht und Schatten gibt es in Bezug auf die wichtigsten Absatzmärkte. Zwar sind die Exporte in die EU von Januar bis Ende Juni um fünf Prozent geschrumpft, andererseits konnte die Maschinenindustrie deutlich mehr Waren in die USA und nach Asien liefern. Somit bleibt bei den Exporten nur noch ein kleines Minus.
In Bezug auf die kommenden Monate zeigt sich die Branche pessimistisch. Nach der starken Aufwertung des Schweizer Frankens gegenüber dem Euro haben viele Firmen die Preise gesenkt und arbeiten nun mit Verlust. Um die Situation zu verbessern, haben viele Firmen Sparmassnahmen geplant.
Viele wollen in Europa produzieren
Laut einer Umfrage von Swissmem bei 400 Unternehmen müssen bei mehr als der Hälfte der Betriebe die Angestellten nach der Aufhebung der Franken-Anbindung an den Euro länger arbeiten. Die verlängerten Arbeitszeiten wurden bereits eingeführt oder sind zumindest geplant.
Die Umfrage zeigt weiter, dass 46 Prozent der Firmen eine Verlagerung der Produktion in den Euroraum auf die Agenda gesetzt haben. Ob dies dann wirklich umgesetzt wird, ist offen.
Die Umfrage wurde im Juni durchgeführt. Seither hat sich der Franken wieder etwas abgeschwächt. So sind das britische Pfund und der amerikanische Dollar wieder in etwa gleich teuer wie zu Jahresbeginn, Euro und Yen hingegen sind rund 10 Prozent schwächer als zu Beginn des Jahres.