Wir sind nicht die Roboter – aber die Roboter übernehmen immer mehr unsere Jobs. Das bedeutet aber nicht zwingend Massenarbeitslosigkeit in den Industrieländern. Nur ein Drittel der von SRF und KOF befragen Ökonomen rechnen mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit als Folge der Digitalisierung.
Allerdings wird der Bedarf an weniger ausgebildeten Arbeitskräften sinken. Doch selbst für diese biete die Digitalisierung Chancen, sagt der renommierte deutsche Industrie-Experte Günther Schuh der Tagesschau.
Schweiz profitiert
Und was heisst das alles für die Schweiz? Die Schweizer Wirtschaft könnte eine Vorreiterrolle in der Industrie 4.0 übernehmen, die Wettbewerbsfähigkeit sogar noch etwas ansteigen. Denn hierzulande leben und arbeiten viele Hochqualifizierte. Fachkräfte, die nicht so einfach durch Roboter ersetzt werden können, Fachkräfte, die es braucht, um zum Beispiel die Roboter zu entwickeln und zu programmieren. Allerdings darf die Politik nicht versuchen, den Verlauf der vierten industriellen Revolution zu stark zu beeinflussen: Es reicht völlig, dass der Staat attraktive Rahmenbedingungen schafft – oder sogar am besten den Dingen einfach Lauf lässt.
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Stimmen zur Industrie 4.0
Günther Schuh, Professor Produktionssystematik RWTH Aachen
«Ich glaube es ist eine Unterstellung, dass die Industrie 4.0 zur Vollautomatisierung führt», gibt Günther Schuh zu Protokoll.
Jan-Egbert Sturm, Leiter Konjunktur-Forschungsstelle KOF ETH
Damit die Leute auch zukünftig auf dem Arbeitsmarkt bestehen können, müssten sie in der Lage sein, die neuen Technologien richtig einzusetzen, so Jan-Egbert Sturm.
Markus Schmidhauser, Geschäftsführer Wolfensberger AG
Neben einer verbesserten Produktivität werde durch den Einsatz von Robotern auch die körperliche Arbeit der Mitarbeiter erleichtert, sagt Markus Schmidhauser: «Die Prozesse im Produktionsablauf bleiben die gleichen, sie werden einfach durch Roboter unterstützt»