Im Zusammenhang mit der Untersuchung gegen den Weltfussverband Fifa hat die Credit Suisse (CS) Anfragen von Schweizer und US-Behörden erhalten, wie die Grossbank mitteilt.
Konkret geht es um Bankbeziehungen mit Fifa-nahen Einzelpersonen und Firmen, darunter Personen, die in den USA in einer Anklageschrift genannt wurden. Die Behörden wollen herausfinden, ob Bankinstitute wie die CS verdächtige oder unsaubere Transaktionen erlaubt oder Anti-Geldwäschereibestimmungen missachtet haben. Die Credit Suisse kooperiere mit den Behörden, wie es in ihrem Finanzbericht heisst.
Die CS ist aber nicht die einzige Bank, die von den Behörden Anfragen erhalten hat. Bereits im Sommer wurde bekannt, dass einige Banken ihre Rolle im Korruptionsskandal der Fifa erklären müssen.
280 Millionen Franken Rückstellungen für Verfahren
Ebenfalls im Finanzbericht gibt die Grossbank an, dass sie im dritten Quartal 2015 Rückstellungen in der Höhe von 280 Millionen Franken getätigt hat. Diese sind generell für verschiedene Rechtsstreitigkeiten vorgesehen, wieviel davon für den Fifa-Fall zurückgelegt wurde, schreibt die Bank aber nicht.
Allerdings geht die CS davon aus, dass die diversen rechtlichen Verfahren keinen Einfluss auf die Finanzkraft der Gruppe haben werden. Jedoch könnten die Kosten der Verfahren die Rückstellungen auch übertreffen, wie die Bank angibt. Sie geht von Verlusten in der Höhe von 0 bis 1,9 Millarden Franken aus, die nicht durch Rückstellungen gedeckt sind.
Unter den aktuellen Rechtsfällen nennt der CS-Bericht namentlich auch eine Verurteilung im September im US-Bundesstaat Texas mit einer Zahlung von 287 Millionen Dollar. Die CS habe allerdings bereits die Schritte für eine Berufung gegen das Urteil eingeleitet.
Weiterhin sind in den USA auch Klagen wegen dem Vorwurf der Manipulation von Libor-Sätzen hängig. Eine Einigung in einem Verfahren gegen die CS und andere Banken bezüglich Praktiken auf dem Markt der Kreditderivate (CDS) muss noch von den Gerichtsbehörden genehmigt werden.