Zum Inhalt springen

Wirtschaft Fixierung der Ölfördermenge ist gescheitert

Vertreter wichtiger erdölexportierender Länder konnten sich in Doha nicht wie geplant auf ein Einfrieren der Ölfördermenge auf dem Niveau vom Januar einigen. Damit sollte der für viele Exporteure ruinöse Teufelskreis aus tiefen Preisen und darauf folgender Mehrproduktion gestoppt werden.

Wichtige Öl-Förderländer haben sich auf ihrem Treffen in Doha nicht auf eine Deckelung der Förderung einigen können. Der Ölminister von Katar, Mohammed al-Sada, sagte am Abend, die zur Opec gehörenden Förderer würden mehr Zeit für Beratungen benötigen. Wahrscheinlich wird es ein erneutes Zusammenkommen im Juni geben.

Saudi-Arabien akzeptiert Abseitsstehen Irans nicht

Angedacht war, die Fördermenge auf dem Niveau vom Januar einzufrieren. Angeblich zunächst bis zum 1. Oktober. Dass der Deal nicht zustande kam, wird vor allem Saudi-Arabien zugeschrieben. Dessen Vertreter hätten eine Kehrtwende vollzogen, sagten mehrere mit der Situation vertraute Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Saudis, die den Weltmarkt zuletzt mit Öl geflutet hatten, um ihre Anteile am Geschäft gegen aufstrebende Ölproduzenten wie Fracking-Firmen in den USA zu verteidigen, hätten ein Mitziehen aller Opec-Mitglieder zur Bedingung für eine Deckelung des Preises gemacht. Dies war aber nur schwer realisierbar, weil der Iran – der Erzrivale Saudi-Arabiens im Nahen Osten – bereits mehrfach angekündigt hat, seine Ölproduktion nach dem Ende der Sanktionen im Zuge des Atomstreits zunächst wieder auf das frühere Niveau hochfahren zu wollen.

Preiszerfall führt in Abwärtsspirale

Die Ölpreise waren von Mitte 2014 bis Ende 2015 um bis zu 70 Prozent eingebrochen. Die erdölexportierenden Länder gerieten in einen Teufelskreis aus billigem Öl und darauf folgender Mehrproduktion. Zwischenzeitlich erholten sich die Preise zwar wieder etwas. Ein Ende des langjährigen Preistiefs sehen viele Beobachter aber noch nicht.

Das Leid der Ölstaaten ist dabei die Freude der Verbraucher in aller Welt. Benzin und Heizöl sind günstig. Auch die Wirtschaft profitiert von den günstigen Energiepreisen.

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel