Das Geld für die Altersvorsorge nachhaltig anlegen. Das tönt gut. Doch in der Praxis halten sich viele zurück. Entsprechend sind nur wenige Prozent der Pensionskassengelder nachhaltig investiert, wie an einem Podium des Forums Nachhaltige Geldanlagen in Zürich deutlich wurde.
Der gute Vorsatz scheitere meistens an den Kosten. Aufwendig sei es, die Aktien jener Unternehmen herauszupicken, die am nachhaltigsten wirtschafteten. Und diesen Aufwand liessen sich die Banken bezahlen.
Vielfaches an Gebühren nicht tragbar
Eine kleinere Pensionskasse bezahle für eine nachhaltige Anlage häufig ein Vielfaches an Gebühren im Vergleich zu einer traditionellen Anlage, erklärte Luzius Neubert vom unabhängigen Pensionskassenberater PPCmetrics. Bei einem Vermögen von beispielsweise 100 Millionen Franken müsse im ersten Fall mit Verwaltungsgebühren von 300‘000 bis 400'000 Franken gerechnet werden – verglichen mit etwa 0,1 Prozent oder 100‘000 Franken bei einer kostengünstigen Anlage.
Also nur verständlich, dass sich gerade kleine und mittlere Pensionskassen zurückhalten. Denn in erster Linie müssen sie die Renten für ihre Versicherten sichern.
Angebot der Banken entscheidend
Es braucht deshalb mehr nachhaltige Produkte, die sich die Pensionskassen auch leisten können. «Es darf ein klein wenig, aber nicht massiv teurer sein», sagt Peter Graf als Stiftungsratspräsident der Personalvorsorge Swissport. Denn die Rendite sei nicht grösser als bei konventionellen Anlagen.
Die Banken sind gefordert. Bieten sie die Produkte günstiger an,
dürfte der Anteil ökologisch und sozialverträglich angelegter Vorsorgegelder deutlich steigen.
brut;amka