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Nahrungsmittelkonzern Nestlé steigert 2023 Gewinn um ein Fünftel

  • Nestlé hat 2023 einen Gewinn von 11.2 Milliarden Franken gemacht.
  • Das sind 20.9 Prozent mehr als noch im Vorjahr, wie der Nahrungsmittelkonzern am Donnerstag mitteilte.

Nestlé hat bei der Verkaufsmenge zum Endspurt 2023 die Trendwende geschafft: Im letzten Jahresviertel hat der Lebensmittelgigant wieder mehr Produkte verkauft, nachdem die Menge zuvor fünf Quartale in Folge geschrumpft war.

Einschätzung: Nestlé kommt nicht vom Fleck

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Einschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktor Klaus Bonanomi:

Nestlé, der weltgrösste Lebensmittel- und Getränke-Konzern, kommt trotz Milliardengewinn nicht vom Fleck. Heute Morgen nach der Publikation der Jahresresultate wurden die Nestlé-Papiere zu 94 Franken gehandelt, auf einem neuen Jahrestief und deutlich unter dem gestrigen Schlusskurs von 99 Franken.

Und dies, obwohl Nestlé bei einem Umsatz von 93 Milliarden Franken einen Gewinn von 11 Milliarden erzielte.

Auch wenn Nestlé-Chef Mark Schneider betont, dass es nicht seine Aufgabe sei, den Aktienkurs zu kommentieren, dürften ihn die tiefen Aktienkurse ärgern. Darauf antworten will er mit einer höheren Dividende. Und er verspricht wieder mehr Wachstum, dank Mehreinnahmen aus dem Premium-Bereich oder beim Thema «gesundes Altern», mit Nahrungsmittelzusätzen etwa und mit der Reduktion von Zucker. So will Nestlé auch der neuen Konkurrenz, den Abnehmspritzen, entgegen treten.

Das sogenannte interne Realwachstum, das sich aus der Verkaufsmenge und Mix-Effekten zusammensetzt, belief sich im Schlussquartal auf +0.4 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Nestlé führt dies auf moderatere Preiserhöhungen, höhere Marketinginvestitionen und Optimierungen im Sortiment zurück.

Das Nestlé-Logo auf einer Glastür
Legende: Satter Gewinn: Der Grosskonzern Nestlé verzeichnet für 2023 einen Gewinnzuwachs von knapp einem Fünftel. Keystone/LAURENT GILLIERON

Für das Gesamtjahr ergibt sich nach den drei negativen Vorquartalen beim Indikator allerdings noch ein Minus von 0.3 Prozent. Die beispiellose Inflationswelle der vergangenen zwei Jahre habe die Konsumenten belastet und die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Getränken gedämpft, sagte Nestlé-Chef Mark Schneider in der Mitteilung.

Das Ergebnis enttäuscht auf dem Aktienmarkt: Der Aktienkurs gab um 4.4 Prozent nach auf 94.74 Franken. Damit stehen die Papiere so tief wie zuletzt beim Beginn der Pandemie.

Nestlé-Chef hat rund 11.2 Millionen Franken verdient

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Nestlé hat seinem Konzernchef Mark Schneider für das Geschäftsjahr 2023 eine Entlöhnung von rund 11.2 Millionen Franken inklusive Pensionskassenbeiträge bezahlt, gut 9 Prozent mehr als im Vorjahr (10.3 Mio.).

Vor allem die kurzfristigen Boni fielen etwas höher aus als im Vorjahr, wie aus dem am Donnerstag publizierten Vergütungsbericht hervorgeht. Die gesamte Konzernleitung erhielt 64.5 Millionen Franken nach 57.8 Millionen Franken im Vorjahr. Ende Jahr zählte das Führungsgremium 16 Mitglieder.

Dennoch verzeichnet der Lebensmittelriese ein organisches Wachstum von 7.2 Prozent, das neben dem Mengenwachstum auch Preisveränderungen beinhaltet. So sorgten im Gesamtjahr denn auch Preiserhöhungen von 7.5 Prozent hier für ein Plus. Das organische Wachstum sei über die meisten Regionen und Kategorien hinweg breit abgestützt gewesen, heisst es. Als Zugpferd erwiesen sich wiederum die Heimtier-Produkte von Purina, aber auch Süsswaren und Getränke legten kräftig zu. Mit Wasser konnte Nestlé derweil einzig dank Preiserhöhungen wachsen.

Starker Franken bremst

Der Umsatz des weltgrössten Lebensmittelkonzerns sank dennoch um 1.5 Prozent auf 93 Milliarden Franken. Dafür war allerdings in erster Linie der starke Schweizer Franken verantwortlich, der den Umsatz um 7.8 Prozent verringerte.

Zudem belasteten auch Kapazitätsengpässe und eine vorübergehende Versorgungseinschränkung bei Vitaminen, Mineralstoffen und Nahrungsergänzungsmitteln im zweiten Halbjahr. Diese hätten länger angedauert als erwartet. Nun rechnet Nestlé damit, dass die Lieferengpässe bis zum Ende des ersten Halbjahrs behoben sein werden.

Gewinnsprung und höhere Dividende

Nestlé ist 2023 leicht profitabler geworden. Der operative Gewinn (EBIT) ging zwar um 0.3 Prozent auf 16.1 Milliarden Franken zurück, die entsprechende Marge war mit 17.3 Prozent jedoch etwas höher als im Jahr davor (17.1 Prozent).

Ziele bestätigt

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Für das laufende Jahr setzt sich Nestlé zum Ziel, ein organisches Umsatzwachstum von «um 4 Prozent» zu erreichen. Er wolle das Augenmerk hauptsächlich auf Volumenwachstum und Produktmix legen, sagt Schneider im Communiqué. Ausserdem soll die zugrundeliegende operative Ergebnismarge «leicht» ansteigen.

Die mittelfristigen Ziele für 2025 werden derweil bestätigt. Die zugrunde liegende operative Ergebnismarge soll sich auf 17.5 bis 18.5 Prozent erhöhen. Und der zugrunde liegende Gewinn je Aktie soll zu konstanten Wechselkursen zwischen 6 und 10 Prozent ansteigen.

Unter dem Strich verdiente der Konzern 11.2 Milliarden Franken. Das ist ein Plus von 20.9 Prozent. Im Jahr 2022 hatten allerdings noch Wertberichtigungen von 2.7 Milliarden das Reinergebnis stark gedrückt.

Als Dividende will das Unternehmen seinen Aktionären nun 3 Franken pro Aktie auszahlen, nach 2.95 Franken im Jahr davor. Damit bleibt Nestlé seiner Politik einer ständig steigenden Dividende treu: Es ist die 29. Dividendenerhöhung in Folge.

Weniger Preiserhöhungen geplant

Wegen der inzwischen rückläufigen Inflation will Konzernchef Mark Schneider die Preise nicht mehr wie bisher anheben, was zulasten des Wachstumstempos gehen könnte. Im Gegenzug hofft er, wieder mehr Produkte verkaufen zu können. «Im Jahr 2024 legen wir das Augenmerk hauptsächlich auf Volumenwachstum und Produktmix, gepaart mit einer Stärkung unserer Marken», sagte der Manager laut Mitteilung vom Donnerstag.

Audio
Archiv: Nestlé baut 90 Stellen ab in Wangen bei Olten
aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 13.10.2023. Bild: Keystone/Jean-Christophe Bott
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 5 Sekunden.

SRF 4 News, 22.02.2024, 08:00 Uhr;

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