Wer heute einen Privatstrand, eine Golfanlage oder eine Villa braucht, ist bei der Hypo-Alpe-Adria an der richtigen Adresse. Zwar wurden letztes Jahr 54 Einfamilienhäuser verkauft, doch 784 mussten neu gepfändet werden, weil die «Hüslibauer» nicht mehr zahlen konnten. Da auch die anderen Abteilungen der Bank zu wenig oder gar nicht rentieren, droht Österreich jetzt eine Finanz-Katastrophe.
Denn vor fünf Jahren floss die erste Staatshilfe an die Hypo. Misswirtschaft und Betrug hatten die Bank in Schieflage gebracht. Österreich begründete die Hilfe gegenüber der EU damit, dass ja schon im Jahr darauf mit einem Gewinn von über 200 Millionen zu rechnen sei.
Das war 2008. Heute weiss man es besser. Allein 2009 betrug der Verlust 1,5 Milliarden. Die Bank musste notverstaatlicht und in der Folge weiter mit Steuergeld gestützt werden.
Die EU genehmigte damals die Staatshilfe an die Bank nur für maximal fünf Jahre, da dies den Wettbewerb verfälsche. Und so macht EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia Österreich jetzt darauf aufmerksam, dass die Bank heuer entweder verkauft oder aufgelöst müsse.
Weitere Sparmassnahmen zwingend
Zwar hofft Österreich, Teile davon noch verkaufen zu können. Aber der grosse Rest wird am Steuerzahler hängen bleiben. Mit verheerenden Konsequenzen, wie aus einem Schreiben der Nationalbank hervorgeht. Dieses liegt der Wochenzeitschrift «profil» vor.
Darin warnt Österreichs Nationalbank vor einem Mindestverlust von fünf Milliarden, falls die EU-Kommission ein Einsehen hat und eine Verlängerung der Hilfe zulässt. Und von 16 Milliarden, wenn die sofort Bank zerschlagen werden muss.
Nächste Woche entscheidet Österreichs Regierung über das weitere Vorgehen. Ob fünf oder 16 Milliarden: Das Land wird nicht um weitere harte Sparmassnahmen herumkommen.
(mery;eglc)