Der Verband der Schweizer Autoimporteure, «Auto Schweiz», hält das vorläufige Verkaufsverbot des Bundesamtes für Strassen (Astra) für bestimmte VW-Marken und -Fahrzeugtypen für überzogen.
«Wir müssen nun langsam aufpassen, worüber wir hier eigentlich reden», sagte Verbandschef Andreas Burgener in der «Samstagsrundschau» von Radio SRF. Andere Staaten würden noch prüfen, «bei uns gibt es einen Verkaufsstopp – das ist natürlich schon etwas gröber», sagt Burgener.
Er warnte zudem vor einem Generalverdacht. Betroffen sei zudem nicht eine Branche, sondern eine Marke – genau genommen eine Motorenfamilie. Burgener wünscht sich deshalb eine klare Differenzierung.
Astra-Sprecher Guido Bielmann begründete den Entscheid des Bundesamtes für Strassen in der «Tagesschau». «Zuerst will man Klarheit bei den Fahrzeugen, die jetzt im Verkehr sind, oder den Fahrzeugen, die noch in den Garagen zum Verkauf stehen. Sobald man Klarheit über die Situation hat, geht es dann einen Schritt weiter», erkärte er.
Knapp 500 Fahrzeuge in der Schweiz betroffen
Der Chef von VW Schweiz, Morten Hannesbro, bedauerte gegenüber der «Tagesschau» den Entscheid des Astra: «Wir denken, dass der Entscheid nicht notwendig ist zu diesem Zeitpunkt, aber wir haben Verständnis dafür.»
Hannesbro zufolge dürften in der Schweiz nicht mal 500 Fahrzeuge vom Verkaufsverbot betroffen sein. Der Entscheid des Astra sei vielleicht übereilig, wenn man bedenke, dass VW aktuell rund 15'000 bis 18'000 Fahrzeuge im Verkauf habe.
VW will handeln
Bereits erworbene Autos mit der manipulierten Software können gemäss Hannesbro umgebaut werden: «Das können wir in den nächsten Monaten machen. Es braucht eine Weile, bis wir eine Lösung haben, die richtig und sauber umgesetzt werden kann.»
Der VW-Konzern hat inzwischen zugesagt, die Softwarefehler kostenfrei zu beseitigen. Die betroffenen Fahrzeuge seien identifiziert. Ab nächster Woche sollen die entsprechenden Kunden informiert werden.