Das Wichtigste in Kürze:
- Belimo ist Weltmarktführer mit Geräten zur Regulierung von Wasser- und Luftströmen.
- Zu den Kunden gehören auch Apple und die Scheichs in Dubai.
- Das Erfolgsrezept heisst: Nein sagen und fokussieren.
Der Hauptsitz von Belimo liegt in Hinwil, und damit weit weg von den bekannten Gebäuden, bei denen ihre Produkte im Einsatz sind: dem Burj Khalifa in Dubai, dem neuen Apple-Hauptsitz in Cupertino oder dem One World Trade Center in New York.
In all diesen Gebäuden sind Tausende kleiner Regelgeräte von Belimo im Einsatz. Diese müssen bei jedem Wetter und zu jeder Zeit funktionieren, sonst können weltweit Millionen von Menschen nicht angenehm arbeiten und wohnen.
In den letzten 42 Jahren hat Belimo den Weltmarkt für Regel- und Lüftungstechnik regelrecht aufgerollt. Das Erfolgsrezept: höchste Qualität, produziert zu überschaubaren Kosten.
Der Trick mit dem Kapital
Schon die Gründer von Belimo haben versucht, so weit wie möglich auf Kapital zu verzichten. Es ging von Anfang an um das Know-how und nicht um grosse Produktionsanlagen. Bis heute setzt das Unternehmen auf Zulieferer und lagert viele Produktionsschritte aus. «Wir müssen nicht etwas produzieren […], weil wir die Maschinen auslasten müssen», erklärt CEO Lars van der Haegen. Das macht das Unternehmen flexibel. Nur 12 Prozent der Wertschöpfung geschieht in der Firma.
Dafür steckt Belimo viel Energie in Forschung und Entwicklung. 7 Prozent des Umsatzes gehen in diesen Bereich, und da Belimo bereits mit grossem Abstand Marktführer ist, ist der CEO davon überzeugt, dass der Vorsprung weiter wächst.
Service per Cloud
Auch bei der Digitalisierung – für viele Firmen sowohl Risiko wie Chance – erkennt Belimo vor allem neue Geschäftsfelder. Neuste Errungenschaft ist ein Ventil mit Internetanschluss. Es kann übers Internet gesteuert werden und gibt Funktionsdaten in die Cloud ab. Der Mechaniker vor Ort wird durch den Fachmann am Computer abgelöst. Das vereinfacht Reparaturen und ist, mehr noch, für die Optimierung einer Anlage bedeutend, wie Lars van der Haegen betont: «Es gibt Studien für die Schweiz, dass die Minergie-Anlagen oftmals 40 Prozent mehr Energie brauchen als in der Planung gedacht. Das heisst: Die Betriebsoptimierung ist grundlegend.»
Stützende Megatrends
Angesichts des Klimawandels sieht Belimo auch langfristig sehr gute Wachstumschancen. 40 Prozent des Energieverbrauchs gehen in einem modernen Gebäude in die Heizungs- und Lüftungsanlagen, so Firmenchef Lars van der Haegen. Einsparungen sind ökologisch sinnvoll und unmittelbar von wirtschaftlichem Nutzen. Zudem gewinnt mit der Verdichtung der Städte die Steuerung von Klima und Wasser in Gebäuden an Bedeutung. Die Nachfrage wird weiter wachsen und damit – so zeigt sich die Belimo-Spitze überzeugt – auch die eigene Firma.