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Peter Spuhler interviewt Lukas Gähwiler
Aus News-Clip vom 05.06.2014.
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Swiss Economic Forum 2014 Peter Spuhler fühlt UBS-Chef Schweiz auf den Zahn

Neue Rolle für Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler: Für SRF interviewt der alt SVP-Nationalrat den UBS-Chef Schweiz Lukas Gähwiler. Ein Gespräch unter Fachleuten.

Er habe «feuchte Hände bekommen, als er gehört habe, dass Peter Spuhler ihn «grillieren» wolle, sagt UBS-Schweiz-Chef Lukas Gähwiler zu Reto Lipp. Der «ECO»-Moderator hat sein Mikrofon für einmal aus der Hand und in jene des Stadler-Rail-Chefs gegeben. Was tatsächlich dabei herausgekommen ist? Ein Ausschnitt aus dem Interview von Unternehmer zu Manager:

Peter Spuhler: Sie traten 2010 bei der grossen UBS-Krise in die Bank ein. Wie empfanden Sie das damals?

CEO's über die Medien

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CEOs stehen in der Öffentlichkeit. Wie gehen sie mit Medien um? Eine Frage anlässlich des Rollentauschs am SEF. Antworten lesen Sie hier.

Lukas Gähwiler: Die war vor vier Jahren ganz anders als heute. Wir waren im Umbruch, hatten viele Probleme. Wir mussten ein Managementteam zusammenstellen, um eine klare Strategie für den Heimmarkt zu erarbeiten. Zudem mussten wir diese Strategie etablieren.

Die UBS hat sich damals für einen Wechsel an der Spitze entschieden. Was hatte dies für einen Einfluss die Entwicklung der UBS Schweiz?

Ungeachtet der Schuldfrage liegt die Verantwortung für alle Ergebnisse immer im Topmanagement der UBS. Ein Neustart mit neuen Köpfen ist sicher einfacher als mit dem alten Kader.

Wo sehen Sie das Nachholpotential der UBS Schweiz?

Wir haben uns in den letzten vier Jahren erfolgreich positioniert. Wir haben im Marketing einiges gemacht, wir haben bei den Produkten einiges gemacht. 2012 und 2013 hatten wir die besten Jahre, zumindest was den Neugeldzufluss betrifft.

Die UBS fuhr das Investmentbanking hinunter. Wir beurteilen Sie das bezüglich des Firmenkundengeschäfts?

Der Wechsel war in der Tat sehr einschneidend. Ich glaube, das Investmentbanking wird vielfach falsch erkannt. Sie als Unternehmer brauchen Exportfinanzierungsdienstleistungen, Devisendienstleistungen. Das wird alles übers Investmentbanking abgewickelt. Und das werden wir künftig in dem Ausmass anbieten.

Eine andere grosse Baustelle ist der Einfluss der Politik. Finma, Bundesrat oder Nationalbank versuchen zu regulieren. Wo sehen Sie da im Moment die drei grössten Gefahren?

Die Überregulierung ist sicher eine Gefahr. Wenn ein System nicht funktioniert, neigt man immer dazu, möglichst viel zu regulieren. Wir müssen also aufpassen, dass das Pendel nun nicht zu sehr auf die andere Seite schwingt. Ich versuche den konstruktiven Dialog mit der Politik zu finden. Es ist wichtig, dass die verschiedenen Player, also die Finma, die Nationalbank eine Ausrichtung haben.

Als Aussenstehender hat man aber manchmal nicht das Gefühl. Das ist eher ein Gegeneinander als ein Miteinander. Wo sehen Sie die drei entscheidenden Fehler, die gemacht wurden?

Es ist noch zu früh, um über Fehler zu reden. Wir müssen jetzt einfach schauen, dass wir mit Augenmass regulieren.

Unternehmer als Journalisten

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Es gab auch einen zweiten Rollentausch: In der «ECO spezial»-Sendung vom Swiss Economic Forum 2014 befragt Gabriela Manser (CEO Goba) den CEO von Zweifel Chips, Mathias Adank.

Sie sprachen davon, dass es nochmals eine Konsolidierung gebe, auch bei den Banken. 300 Banken, die heute im Markt sind, da werden es künftig nur noch 200 sein. Trifft es auch die UBS?

Die Grösse ist matchentscheidend. Da haben wir als UBS Vorteile. Es hat sehr viele Banken im internationalen Vermögensverwaltungsgeschäft. Dort wissen wir, dass sich das Businessmodell sehr stark geändert hat. Da werden kleinere Anbieter, die sich nicht noch mehr spezialisieren, dem Markt zum Opfer fallen.

Was spielt hier die Überregulierung für eine Rolle?

Als Bank muss man heute die Regulierung in allen Ländern anschauen. Als Beispiel für die UBS. Wir mussten letztes Jahr über 14‘000 neue Regulierungsanforderungen scannen. Wir mussten anschauen, ob sie relevant für uns sind oder nicht. Das können kleinere Banken gar nicht machen.

Was die Schweizer Bevölkerung auch sehr interessiert: Was passiert am Hypothekenmarkt?

Die Preise sind in der Tat hoch. Die Folge ist, dass wir die Zinsen nicht anheben konnten. Die Nationalbank ist da in Fesseln, indem dass sie den Kurs des Schweizer Frankens an den Euro gebunden hat. Ich persönlich sehe das im Moment nicht ganz so tragisch, weil es erste Tendenzen einer Marktberuhigung gibt. Das Hypothekarwachstum hat sich stark entschleunigt. Die Preise stiegen nicht mehr ganz so stark an.

Es wurden verschiedene Lösungen präsentiert. Rückzahlbar von einer Hypothek, statt auf 20 auf 15 Jahren. Wie beurteilen sie das?

Also wenn die Preise nach wie vor ansteigen würden, dann müssten wir eher etwas auf der Nachfrageseite machen, im Bereich von höheren Baranteilen, Amortisationsverkürzung, Amortisationen eher linear gestalten.

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Spuhler und Gähwiler nach dem speziellen Interview
Aus News-Clip vom 05.06.2014.
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Stichwort automatischer Informationsaustausch: International haben wir die Segel gestrichen, wir haben uns den OSZE-Normen angepasst. Wie lange wird das Bankkundengeheimnis hierzulande noch zu halten sein?

Sie als ehemaliger sehr prominenter Politiker müssten diese Frage fast selber beantworten. Am Schluss ist es eine politische Frage. Ich persönlich wäre nicht allzu überrascht, wenn ich die Dynamik vom ganzen Thema anschaue, dass wir irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft zur Überzeugung kommen, dass wir uns nicht vollkommen vom Ausland abkoppeln können. Und trotzdem müssen wir sicherstellen, dass wir die Privatsphäre für die Bürger wahren.

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