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Wirtschaft Swissmem sagt dem Fachkräftemangel den Kampf an

Der Schweizerische Verband der Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (Swissmem) ortet in der Schweiz einen drohenden Fachkräftemangel. Darum erarbeitete Swissmem eine Strategie, um diesen Trend zu stoppen.

Der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM) fehlt es immer mehr an Fachkräften. Und der Branchenverband Swissmem geht davon aus, dass diese Entwicklung in den kommenden Jahren weiter zunimmt. Gründe dafür seien die Einführung von Kontingenten für ausländische Arbeitskräfte, sinkende Geburtenraten und die Überalterung der Bevölkerung.

Swissmem will nun Gegensteuer geben und das Potential an Fachkräften in der Schweiz besser ausnützen.

Inländisches Potenzial besser nutzen

Zurzeit besteht in fünf von elf typischen Berufsfeldern der MEM-Industrie ein Verdacht auf Fachkräftemangel. Dies ergab eine von Swissmem in Auftrag gegebene Studie. Konkret seien zum Beispiel Stellen für Informatiker, Ingenieure und Techniker meist verwaist.

Aufgrund der bevorstehenden Pensionierungen müssen in den nächsten fünf Jahren jährlich 17'000 Personen neu dazugewonnen werden, um den Bestand zu halten, erklärt Swissmem. Daher soll das inländische Arbeitskräftepotential noch besser genutzt werden, wie Swissmem-Präsident Hans Hess in der Medienmitteilung zitiert wird.

Angestellte Schweiz zufrieden

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Die Angestellten Schweiz begrüssen die Initiative von Swissmem. Der Fachkräftemangel sei akut und werde sich in absehbarer Zeit akzentuieren. Die Handlungsfelder seien naheliegend und zweckmässig, teilte der Verband mit. Gleichzeitig betonte die Arbeitnehmerorganisation, dass die Sozialpartnerschaft nicht ignoriert werden dürfe.

Drei Handlungsfelder

Der Branchenverband setzt dabei auf drei Handlungsfelder: Zum einen soll der Nachwuchs gefördert werden. Weiter soll die Zahl der weiblichen Fachkräfte in der MEM-Branche deutlich erhöht werden. Tatsache sei, dass Frauen für Industrieberufe genauso geeignet seien wie Männer. Zudem bestehe laut dem brancheninternen Salärvergleich eine Lohngleichheit zwischen Mann und Frau. Damit die Frauen auch in der Industrie bleiben, will Swissmem Teilzeitstellen und Kinderkrippen fördern.

Das dritte Handlungsfeld ist die Förderung der älteren Mitarbeitenden. Es brauche gezielte Massnahmen, um ältere Mitarbeitende länger im Arbeitsprozess zu halten, teilte Swissmem mit. Diese wolle man hegen unf pflegen, sagte Swissmem-Chef Hans Hess an der Medienkonferenz. Die Industrie solle flexible Pensionierungsmodelle anbieten. Generell rät der Verband aber von Frühpensionierungen ab.

2009 hatte Swissmem bereits eine Nachwuchsförderungs-Initiative gestartet. Diese zeige erste Erfolge.

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