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Wirtschaft Touristen suchen Alternativen zu Frankreich und der Türkei

Eine Million weniger Touristen in Paris: Wegen der Anschläge in Frankreich und der unsicheren Lage in der Türkei und Ägypten, reisen Urlauber wieder nach Italien und Spanien. Diese Destinationen müssten ihnen aber mehr bieten, damit sie auch weiterhin kommen, sagt Tourismusforscherin Monika Bandi.

Monika Bandi

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Seit 2012 leitet Monika Bandi die Forschungsstelle Tourismus der Universität Bern. Sie studierte an den Universitäten Bern und Bergen (NO) Volkswirtschaft, Psychologie und Betriebswirtschaft.

SRF News: Wie lange wird Paris touristisch an den Folgen der Anschläge leiden?

Monika Bandi: Sicherheit ist für Touristen bei der Reiseauswahl und –planung ein zentraler Aspekt. Das Problem in Frankreich ist, dass sich die Anschläge innert kurzer Zeit gehäuft haben. Man muss davon ausgehen, dass es länger als eine Saison dauern wird, bis sich Frankreich wieder als sicheres Land etabliert hat und die Gäste finden, «doch, da fahren wir wieder hin». Weitere Anschläge würden das Image Frankreichs als unsicheres Land jedoch stetig erneuern.

Spanien, Italien und Griechenland melden rekordhohe Sommertouristenzahlen. Profitieren sie von den Anschlägen in Frankreich?

Dass diese Feriendestinationen direkt davon profitieren konnten, ist zu bezweifeln. Eher kommt ihnen die unsichere Lage in Konkurrenzländern wie Ägypten, Marokko, Tunesien und der Türkei zu gute.

Audio
Was es braucht, damit Touristen Frankreich wieder als sicher wahrnehmen
aus SRF 4 News aktuell vom 24.08.2016.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 28 Sekunden.

Kann Italien, das in den letzten Jahren stetig Touristen verloren hat, von dem jüngsten Boom nachhaltig profitieren?

Die Konkurrenzsituation hat sich in den Sommermonaten wegen der unsicheren politischen Lage in den Ländern in derselben Flugdistanz wie Italien verändert. Das Land könnte profitieren, wenn die Situation in den Konkurrenzländern unsicher bleibt. Diese werden natürlich alles unternehmen, um von Touristen wieder als sichere Destinationen wahrgenommen zu werden. Damit Italien von der Chance, die sich jetzt bietet, profitieren kann, müsste es einen Effort leisten. Gefragt sind Innovation, gute Produkte, Freundlichkeit.

Das Gespräch führte Iwan Santoro.

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