Einmal pro Jahr veröffentlicht die Nationalbank einen Bericht, der aufzeigt, wie stabil die Schweizer Banken sind. In diesem Bericht hat die Nationalbank auch schon einzelne Banken hart gerügt. Nicht so dieses Mal:
Das Wachstum des Hypothekargeschäfts der inlandorientierten Banken sei zwar 2015 stark geblieben, stellt die Schweizerische Nationalbank (SNB) in ihrem jüngsten Stabilitätsbericht («Financial Stability Report 2016») fest. Dabei sei auch der Anteil der risikoreicheren Kredite mit einer hohen Belehnung im Verhältnis zum Immobilienwert weiter angestiegen.
Banken für Krisenfälle gerüstet, noch
Doch sei die Kapitalisierung der meisten Banken im Verhältnis zu den regulatorischen Minimalanforderungen genügend gross, um auch die Verluste gemäss den meisten ungünstigen Szenarien aufzufangen, stellt die SNB weiter fest. Das gelte etwa für eine Euro-Schuldenkrise oder einen Zinsschock.
Die Risiken für die Finanzstabilität aus dem Schweizer Hypothekar- und Immobilienmarkt könnten aber weiter zunehmen, mahnt die SNB.
Hypotheken wachsen schneller als BIP
Das etwas schwächere Wachstum des Hypothekargeschäfts im vergangenen Jahr sei vor allem auf die beiden Grossbanken UBS und Credit Suisse zurückzuführen. Bei den Inlandbanken habe sich dagegen keine Verlangsamung des Hypothekargeschäfts gezeigt: Das Hypothekarvolumen stieg erneut um 4,3 Prozent an, womit es klar über dem Wirtschaftswachstum (BIP-Zunahme) lag.
Auch der Anstieg der Immobilienpreise sei weiterhin höher als es durch Fundamentaldaten wie das Bruttoinlandprodukt (BIP) oder das Bevölkerungswachstum erklärt werden könne. Die Nationalbank sieht auch die Gefahr, dass die Inlandbanken höhere Risiken bei der Vergabe von Hypothekarkrediten eingehen.
Hauspreise bleiben hoch
Zudem dürfte der Preisdruck im Immobilienmarkt weiterhin hoch bleiben, solange sich die Zinsen nicht wieder normalisierten.
Damit steigt das Risiko, dass die Preise bei einem Zinsanstieg um so stärker einbrechen und Hausbesitzer ihre Hypozinsschulden nicht mehr begleichen können.