Das vom zurückgetretenen VW-Chef Martin Winterkorn eingeleitete Sparprogramm ist nach Ansicht seines Nachfolgers Mathias Winther offenbar nicht ausreichend. Müller kündigte an, das Programm werde «nachjustiert». Sämtliche geplanten Investitionen würden nochmals auf den Prüfstand gestellt.
«Was nicht zwingend nötig ist, wird gestrichen oder geschoben», kündigte der frühere Porsche-Chef in seiner ersten Rede nach der Wahl auf einer Betriebsversammlung in Wolfsburg an. «Wir müssen massiv sparen, um die Folgen der Krise zu managen». Die Botschaft an die gut 20'000 anwesenden Angestellten war unmissverständlich: «Das wird nicht ohne Schmerzen gehen», sagte Müller.
Selbst einen Stellenabbau schloss der Konzernchef nicht ausdrücklich aus. Noch wisse man nicht, welche Auswirkungen die Krise in Bezug auf die Arbeitsplätze haben wird, sagte Müller. Man werde jedoch alles tun, «um die Beschäftigung im Unternehmen zu halten.»
Vor Müller hatte bereits Betriebsratschef Bernd Osterloh versucht, den stark verunsicherten Mitarbeitern Mut zu machen. «Derzeit, das ist die gute Nachricht, gibt es noch keine Konsequenzen für Arbeitsplätze», sagte er zu den Beschäftigten. Dies gelte sowohl für die Stammbelegschaft als auch für Leiharbeiter.
Kunden-Information «in diesen Tagen»
Von dem Skandal betroffene Kunden würden «in diesen Tagen» darüber informiert, dass ihr Fahrzeug nachgebessert werden müsse, sagte Müller. Teilweise werde dafür ein Update der Software reichen, bei anderen Fahrzeugen seien dagegen zusätzliche Eingriffe an der Hardware notwendig.
Der VW-Chef betonte zudem, dass alle von den Manipulationen betroffenen Fahrzeuge technisch sicher und fahrbereit seien: «Zu keinem Zeitpunkt war die Sicherheit unserer Kunden gefährdet.» Alle Euro-6-Dieselfahrzeuge würden die gesetzlichen Bestimmungen und Umweltvorgaben erfüllen. «Für Wolfsburg heisst das: Die Produktion kann weiterlaufen.»