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Credit Suisse kürzt Boni «Zu wenig und zu spät»

Die Credit Suisse verzichtet auf 40 Prozent der Boni. Trotzdem lehnt der einflussreiche US-Aktionärsvertreter Glass Lewis den Vergütungsbericht immer noch ab.

Too little, too late.

«Zu wenig und zu spät.» So kommentiert das amerikanische Stimmrechts-Beratungsunternehmen Glass Lewis das Einlenken der Credit Suisse in der Frage um die Vergütungen für Verwaltungsrat und die Konzernleitung.

«ECO» vom 24. April

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Mehr zum Bericht des Stimmrechts-Beraters Glass Lewis in der Sendung «ECO» vom kommenden Montag, 24. April.

Der aktuelle Bericht von Glass Lewis liegt dem Wirtschaftsmagazin «ECO» vor. Der Bericht kommt zum Schluss, dass die Aktionäre die Vergütungen der CS «trotz der angekündigten freiwilligen Reduktion von 40 Prozent» an der Generalversammlung am 28. April nicht gutheissen sollen.

Reaktion auf Aktionärsrevolte

Glass Lewis attestiert der CS-Führung zwar, dass der Schritt eine «positive Antwort» an viele «unzufriedene Aktionäre» sei. Doch reiche dieser Schritt nicht aus.

Die Höhe der Zahlungen sowie die Aktionärsinteressen stimmten nach wie vor nicht überein, heisst es von Glass Lewis weiter.

Die Tatsache, dass sich Topmanager verpflichtet fühlten, zwei Wochen vor einer Generalversammlung ihre Vergütungen zu reduzieren, weil sie anderenfalls eine Revolte der Aktionäre erwarten, zeige, dass das Boni-Programm nicht angebracht sei.

Zudem hätten es die CS-Manager, die für die Vergütungen verantwortlich seien, verpasst, die Aktionärsinteressen angemessen zu vertreten, heisst es im Bericht.

Noch immer 10 Millionen Lohn

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Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam verdiente im letzten Jahr trotz Bonuskürzung noch immer fürstlich: Das Gesamtgehalt sinkt durch die Kürzung auf 10,24 Millionen Franken von zuvor geplanten 11,9 Millionen. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten, aktualisierten Vergütungsbericht hervor.

Der Hintergrund

Der Verwaltungsrat der Credit Suisse hatte die Vergütungen für sich und die Konzernleitung am Karfreitag nach unten korrigiert. Dies erfolgte knapp zwei Wochen vor der Generalversammlung und nachdem einflussreiche Stimmrechtsberater, wie die amerikanischen Glass Lewis und die ISS, aber auch die schweizerische Ethos höhere Boni und Verwaltungshonorare zur Ablehnung empfahlen.

Diese Ablehnung geschah vor dem Hintergrund, dass die CS in den letzten zwei Jahren insgesamt 5,6 Milliarden Verlust schrieb.

Ein Grossteil der CS-Aktien ist in ausländischem Besitz. Diese Shareholder folgen oftmals den Empfehlungen der Stimmrechtsberater. Glass Lewis und ISS vertreten nach Schätzungen der Schweizer Anlagestiftung Ethos zusammen rund 25 bis 30 Prozent des CS-Kapitals.

Ethos hält an Rohner-Abwahl fest

Die Anlagestiftung Ethos hat gemäss der «Sonntagszeitung» angekündigt, dass sie diese Woche ihre Haltung zum geänderten Boni-Programm der CS bekannt geben will.

Ethos-Präsident Vincent Kaufmann hält überdies daran fest, den CS-Verwaltungsrats-Präsident Urs Rohner zur Abwahl vorzuschlagen.

Rohner sagte in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag», er habe nach dem angekündigten Boni-Verzicht sehr positive Rückmeldungen von Aktionären erhalten.

Video
Teilweiser Bonus-Verzicht
Aus Tagesschau vom 14.04.2017.
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