Ursprünglich war der gebürtige Hundwiler Jakob Künzler (1871 - 1949) von Beruf Zimmermann. In Basel liess er sich zum Krankenpfleger ausbilden. Für die deutsche Orient-Mission reiste er 1899 nach Urfa im Osten des Osmanischen Reiches, um im dortigen Missionsspital zu arbeiten.
Während der Massaker an den Armeniern in den Jahren 1915/1916 setzt er sich zusammen mit seiner Frau Elisabeth Künzler-Bender für die Verfolgten ein, oft unter Lebensgefahr. Die beiden leisten medizinische Hilfe, verstecken Menschen, bauen einen illegalen Schlepperdienst auf, um Leute ausser Landes zu bringen.
Im Jahr 1922 organisiert und begleitet Jakob Künzler den Transport von 8000 Waisenkindern aus der Türkei nach Syrien.
Seine Erlebnisse hat Jakob Künzler in mehreren Büchern dargelegt. Diese Berichte sind heute wichtige Zeugnisse für Interessierte und Historiker.
Erwähnte und zitierte Bücher
* Jakob Künzler: Köbi der Lückenbüsser im Dienste des Lebens. Johannes Stauda-Verlag 1951 (nur noch antiquarisch erhältlich)
* Jakob Künzler: Im Lande des Blutes und der Tränen. Erlebnisse in Mesopotamien während des Weltkrieges (1914-1918), herausgegeben von Hans-Lukas Kieser. Chronos 1999
* Jakob Künzler: Berichte aus Urfa Teil 1 und 2 (1900-1906 / 1907-1914), aus der Zeitschrift «Der Christliche Orient», herausgegeben von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Hundwil, 2015
* Emanuel La Roche: Doctor, sieh mich an! Der Basler Arzt Hermann Christ auf medizinischer Mission in der Osttürkei (1898-1903). Chronos 2013
* Manuschak Karnusian: Unsere Wurzeln, unser Leben. Armenierinnen und Armenier in der Schweiz. Stämpfli Verlag 2015
Die Erlebnisse des Appenzellers Jakob Künzler im Orient
Jakob Künzler hat Tausenden von Menschen geholfen und Unzähligen das Leben gerettet. Vor hundert Jahren geriet er in der Osttürkei mitten in die entsetzlichen Gräuel des Völkermordes an den Armeniern hinein. «Doppelpunkt» erzählt die abenteuerliche Geschichte seines Lebens.
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