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Die Romanutopien von Margaret Atwood

Die Kanadierin Margaret Atwood zählt zu den renommiertesten internationalen Schriftstellerinnen. Sie hat sich der «bizarren Neuen Welt» verschrieben und erzählt Geschichten von Utopien und Endzeitvisionen.

Mit Erfolg: Der berühmte Roman «Report der Magd» über einen faschistischen Gottesstaat der Zukunft wurde ein halbes Jahrhundert nach Orwells «1984» zum Kultbuch.

Dabei verschliesst sich Atwood den aktuellen gesellschaftlichen Problemen nicht: Die Negativutopie «Oryx und Crake» über eine Welt in Auflösung tat gentechnologische Abgründe auf. Und in ihrem jüngst erschienenen Roman «Das Jahr der Flut» scheint das Überleben in den Händen einer religiösen Sekte zu liegen.

Albträumen gleich driften Atwoods Dystopien unmerklich ins Surreale hinüber. Selbst absurde Details werden plausibel. Atwood spekuliert über eine mögliche Welt, die der unseren nicht fern ist. Dahinter verbirgt sich Atwoods offen gelegte Intention, dem Leser Fragen nahezulegen: Will ich in einer solchen Welt leben oder nicht?

Die Autorin spricht darüber und über ihr diesbezügliches Verständnis von Literatur.