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Die Lehren aus Schweizerhalle

Am 1. November 1986 stand im Werk Schweizerhalle von Sandoz ein Chemikalienlager in Flammen. Das Unglück endete in einer ökologische Katastrophe, deren Folgen bis heute spürbar sind. Involvierte Stellen haben nach der Katatstrophe entsprechende Massnahmen ergriffen.

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824 Tonnen hochwirksame Insektizide der Giftklassen 2 und 3, 71 Tonnen Herbizide und 12 Tonnen einer organischen Quecksilber-Verbindung sowie 4 Tonnen illegal gelagerte, leicht brennbare Lösungsmittel: In Schweizerhalle brannte ein unberechenbarer Giftcocktail


60 Meter hohe Flammen

Werner Kaupp war damals Einsatzleiter der Sandoz-Werksfeuerwehr. Noch nie hatte er einen solch riesigen Brand gesehen. Bis zu 60 Meter hoch schlugen die Flammen, 160 Feuerwehrleute aus zehn Korps bekämpften das Feuer mit allen verfügbaren Leitungen. Pausenlos barsten Chemikalienfässer und stiegen in Feuerbällen auf. Im «Treffpunkt» erinnert er sich an den Einsatz und die riesige Herausforderungen, einen solchen Brand unter Kontrolle zu bringen.


Löschwasser im Rhein

Zu der Chemie-Katastrophe führten nicht nur der Brand, sondern auch die Löscharbeiten. Mit den gigantischen Wassermengen, die den Brand eindämmen sollten, gelangten über die Abflussrohre auch zwischen 10 und 30 Tonnen Agrochemikalien sowie mindestens 200 Kilogramm hochgiftiges Quecksilber in den nahe gelegenen Rhein. Damit starb, nach und nach, das Leben über viele hundert Kilometer.


Massnahmen nach der Katastrophe

Als Folge des Schweizerhalle-Unglücks wurde das Umweltschutz- und das Gewässerschutzgesetz mit der sogenannten Störfallverordnung ergänzt. Darin wird unter anderem festgehalten, wie giftige Substanzen gelagert werden müssen. Martin Merkofer, Sektionschef Störfallvorsorge beim Bafu erklärt, weshalb dank dieser Verordnung und weiteren Massnahmen ein solches Unglück heute undenkbar wäre.

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