Zahlreiche Userinnen und User von SRF haben die Chance beim Schopf gepackt und einer Expertenrunde die schönsten Frühlings-Wanderrouten in der Schweiz entlockt. Die vier Highlights führen ins Bündnerland und Berner Oberland, in die Kantone Solothurn und Wallis.
Bündnerland: Prättigauer Höhenweg
Miryam Oschwald aus Zofingen (AG) hat die Chance beim Schopf gepackt und im Expertenchat nach einer Mehrtagestour gefragt, welche sie mit ihrem Hund machen kann. Maximale Laufzeit ca. 6 h und nicht mehr als 700 Höhenmeter pro Tag. Radio SRF 1 Outdoor-Reporter und Wanderleiter Marcel Hähni legt der Userin den Prättigauer Höhenweg ans Herz.
Der Höhenweg führt von Malans rund 40 Kilometer zuerst in die Schesaplanahütte und dann zur Carschinahütte nach St. Antönien und dann nach Klosters. Ob Hunde in den Hütten erlaubt sind, muss abgeklärt werden, sagt der Experte. Die Tagestouren liegen bei 6-7 Stunden. Und Höhenmeter wären auch passend, es sind nicht mehr als 700, abgesehen vom letzten Tag. Von St. Antönien nach Klosters sind gut 1000 Höhenmeter zu bewältigen. Nimmt man von Malans aus die alte Militärbahn, spart man Höhenmeter. Hier muss man sich jedoch voranmelden.
Die Älplibahn in Malans ist eine ehemalige Militärtransportbahn. Sie wird heute in Fronarbeit betrieben. Wer sie besteigt, wird oben mit einer herrlichen Aussicht belohnt. Wer es gemütlich mag, fährt mit der Bahn wieder zurück ins Tal. Als Alternative gibt es oben viele Wanderwege. Einer davon ist der Prättigauer Höhenweg.
Berner Oberland: Mülenen - Aeschiried
Mülenen im Kandertal ist ein kleiner Ort auf 692 m ü. M. Wer auf den Niesen will, kommt an Mülenen nicht vorbei. Die Talstation der historischen Standseilbahn befindet sich dort und neben der Bahnstrecke befindet sich mit 11'674 Stufen auch eine der längsten Treppen der Welt.
Auf dieser Treppe findet einmal im Jahr der bekannte Niesen-Treppenlauf statt. Nur dann ist die Begehung der Treppe gestattet. Während der Niesengipfel auf 2362 m ü. M. ein beliebtes Wanderziel ist, hat Wanderleiter Roger Oechslin einen anderen Vorschlag für Userin Andrea Blatter aus Bern. Sie hat im Expertenchat um einen Tipp vom Profi im Berner Oberland gebeten.
Von Mülenen geht es durch den Suldgraben zum Restaurant Pochtenfall. Der untere Teil des Suldtals ist romantisch und wild zugleich. Doch trotz seiner Schönheit ist diese Wanderung recht unbekannt und wird nur wenig begangen.
Mein persönlicher Favorit ist eine sehr abwechslungsreiche und leicht zugängliche Wanderung südlich des Thunersees.
Im Frühling findet man entlang von diesem Wegstück die wunderschöne und geschützt Blume «Frauenschuh», welche zur Familie der Orchideen gehört.
Im Suldtal gibt es auch einige Grillplätze (z.B. beim Fuchsgraben). Auch ein Abstecher zum Wasserfall lohnt sich. Vom Restaurant Pochtenfall geht es relativ steil hinauf zur Greberegg. Von dort führt eine aussichtsreiche Wanderung über den Aeschliallmi nach Aeschiried. Für diese Wanderung empfehle ich trockene Verhältnisse. «Mein persönlicher Favorit ist diese sehr abwechslungsreiche und leicht zugängliche Wanderung südlich des Thunersees», meint Oechslin.
Kanton Solothurn: Ab aufs «Balmfluechöpfli»
SRF-Userin Valerie Zeiser aus Basel will das schöne Frühlingswetter ausnutzen. Sie ist auf der Suche nach einer Wanderung irgendwo in den Bergen, die jedoch leicht von Basel aus in maximal 1.5 Stunden erreichbar ist. Wanderleiterin Anita Panzer empfiehlt eine Wander-Trouvaille im Jura.
Der Jura bietet unheimlich viele schöne Touren, gerade jetzt, da in den Bergen für Wanderungen noch zu viel Schnee liegt, sagt die Expertin. Und auch für Menschen, die mehr die Ruhe als den Trubel suchen, ist ihre Empfehlung geeignet.
Oft ist man im Jura einsam unterwegs.
Wer eine schöne Herausforderung für den Frühling sucht, wandert aufs «Balmfluechöpfli», entweder ab Rüttenen über den Vorbergweg oder ab Balm den Zwischenbergweg hoch aufs Chöpfli.
Vom «Balmfluechöpfli» weiter auf die Röti und hinunter zum Weissenstein, wo man im Hotel Weissenstein, im Sennhaus oder dem Hinterweissenstein einkehren kann. Von dort aus kann man nach Oberdorf hinunterwandern oder nimmt die Bahn. Ein Weg führt auch via Balmberg wieder hinunter nach Balm. Es sind viele Varianten möglich.
Variante Balm b. Günsberg (Postauto ab Solothurn) – Zwischenbergweg – Balmfluhköpfli – Röti – Weissenstein (von dort mit der Seilbahn und Zug zurück nach Solothurn).
Kanton Wallis: Erlebnistour in Saas Almagell
Haben Sie Tipps für tolle Hüttenwanderungen mit Hund bis T3? Das ist die Frage von SRF-User Leonard Straetmanns aus Kreuzlingen(TG) an die Expertenrunde im Chat. Es können ruhig auch längere Tagesetappen sein. Der Tourenvorschlag von Wanderleiterin und selber Hundehalterin Anita Rossel führt ins Wallis:
Murmeli bestaunen und Blick auf 4000er, ist das Versprechen von Anita Rossel auf der zweitägigen Tour. Am ersten Tag geht es gemütlich zu den Murmeli in Saas Fee.
Die Wanderung führt direkt vom Dorf durch den Lärchenwald in einer schönen Rundtour ca. 1,5h vorbei an der Murmeliweid. Ein Rüebli sollte man mit dabei haben, und mit etwas Glück fressen die Murmeli einem dieses aus den Händen.
Am zweiten Tag geht es von Saas Almagell mit der Luftseilbahn hinauf zum Kreuzboden – jetzt folgt die eindrückliche Strecke immer mit Blick auf die vielen 4000er vom Wallis.
Es ist einfach herrlich, mit diesem Blick auf dem schönen Höhenweg zur Almagelleralp zu wandern
Von der Almagelleralp gibt es dann noch als «Zückerchen» die Wahl, mit dem direkten Abstieg nach Saas Almagell oder wer schwindelfrei ist und etwas Action sucht – über den Erlebnisweg nach Furgstalden. Auf dem Erlebnisweg gibt es zwei Hängebrücken sowie klettersteigähnliche Passagen. Hier können keine Hunde mit! Es braucht keine Klettersteigausrüstung – der Weg ist soweit gesichert und ist auch mit Kindern ab ca. 10 Jahren bestens machbar.
Von Furgstalden kann man sich nach dem verdienten Glace im Bergrestaurant den Abstieg mit dem Sessellift nach Saas Almagell gönnen. Voraussetzung für diese Wanderung ist: man muss trittsicher und schwindelfrei sein.