Stau vor der Matterhorn
Gleich mehrere Prototypen von fliegenden Autos kommen in den nächsten Jahren auf den Markt. Sie sind aber noch sehr teuer. 500‘000 Euro kostet beispielsweise das Modell des holländischen Anbieters PAL-V. Und wer damit fliegen will, braucht einen Pilotenschein.
Die Forscher von «MyCopter» wollen deshalb ein bezahlbares fliegendes Auto entwickeln, das so einfach zu steuern ist wie ein heutiges Auto. «Wir stellen uns einen Hybrid vor zwischen Helikopter und Flugzeug. Denn um überall landen zu können, muss das fliegende Auto die Eigenschaften eines Helikopters haben. Für längere Strecken müsste es aber eher aussehen wie ein Flugzeug», sagt Forschungsleiter Frank Nieuwenhuizen vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik.
Erinnert euch an meine Worte: Irgendwann wird es eine Kombination aus Flugzeug und Auto geben. Ihr könnt lachen, aber es wird kommen.
Um ihrem Besitzer die Steuerung zu erleichtern, sollen die fliegenden Autos miteinander kommunizieren und einen grossen Teil der Pilotenarbeit selbständig erledigen. An dieser Kommunikation forscht unter anderem die ETH Zürich. Robotik-Professor Roland Siegwart: «Die Systeme müssen sich untereinander koordinieren, damit man zum Beispiel weiss, dass von links ein anderes Fluggerät kommt. Und falls die Kommunikation unterbrochen wird, müssen die einzelnen Geräte zur Sicherheit mit Sensoren, Kameras oder Laser ausgestattet werden. Sie würden ihre Bewegung dann vollautomatisch anpassen.»
Neue Autos, neue Gesetze
Die Vorteile des Individualverkehrs in der Luft liegen auf der Hand. «Wenn man die Luftstrassen quasi übereinander stapelt, hat man viel mehr Platz. Und Hindernisse wie Häuser könnte man schlicht überfliegen», so Siegwart.
Die Forscher sagen, in ungefähr 20 Jahren wäre die Technik reif für fliegende Autos für jedermann. Bis dahin zu klären ist, wie die fliegenden Autos umweltfreundlich angetrieben werden können. Und die Verkehrsgesetze müssten umfassend erneuert werden.