George Ezra
Wenn nicht er, wer dann? Seine mächtigen, Blues-infizierten Balladen sind schwere, treibende Biester. Der 20-jährige mit der Stimme eines 50-jährigen nennt Bob Dylan und Woody Guthrie seine Vorbilder und fasziniert mit ausgefallenem Songwriting und düsterer, Whiskey-getränker Wüsten-Romantik.
We The Wild
Man nehme etwas Alt-J, etwas Beck und drehe es einmal durch den Pop-Fleischwolf. Und dann vergisst man dieses abgedroschene Vergleichsschema und widmet sich stattdessen der unwiederstehlich eingängigen, vorwärts treibenden und stets federleichten Musik von We The Wild. Die kommt trotz einiger Reminiszenzen an die vorab erwähnten Künstler komplett eigenständig daher.
Lorde
Die Aufsteigerin des Jahres nicht zu erwähnen, wäre fast schon eine Frechheit. Und auch wenn ihr Album bereits im letzten Jahr erschien, dürfte sie 2014 so richtig durch die Decke gehen, sei es mit weiteren Single-Chart Erfolgen oder Auftritten an grossen Festivals.
The 1975
Irgendwie sind sie eine Anti-Pop-Star-Band, die irgendwie zu einer Pop-Star-Band werden könnte. Ihre schmissigen Songs zwischen Indie-Rock und R&B lassen zwei Welten so nonchalant verschmelzen, dass sie auf jeden Dancefloor und jede grosse Festivalbühne passen.
Banks
Düstere Elektro-Romantik und eine über allem schwebende Stimme. Banks, wie sich die 25-jährige Jilian Banks nennt, hat die Blogosphäre im Sturm erobert.
Circa Waves
Wenn der Manager von Two Door Cinema Club mit dir arbeiten will, dann hast du etwas richtig gemacht. So geschehen bei den Circa Waves, welche mit «Get Away» eine regelrechte Festivalhymne am Start haben. Wir sind gespannt, ob die wilden, intensiven Live-Shows der Band auch ausserhalb der britischen Insel so gut ankommen werden.
Ella Eyre
Zurecht auf der BBC-Longlist für das Jahr 2014 gelandet. Was für eine Stimme, was für ein toller Groove. Kein Wunder wird die 19-jährige bereits mit Amy Winehouse verglichen.
Betty Who
Ihr Song «Somebody Loves You» durchlief ein typisches, modernes Social-Media-Märchen. Dank dem Youtube-Video eines sehr speziellen Heiratsantrags wurde der Song schlagartig im Internet berühmt, und die Plattenfirmen klopften kurz darauf an. Kein Wunder, denn Betty Who schreibt perfekt getimte Radiosongs im Stile von Katy Perry, aber auch wunderschöne, elektronische Indie-Balladen.
Phantogram
Schon seit ihrem Debutalbum und den darauf folgenden Tourneen sind Phantogram ein fester Begriff in Indie-Kreisen. Sarah Barthel und Josh Carter verbinden alles, was das Musikherz begehrt: Knackige Beats, Gitarrenriffs, Elektro und Sexappeal. Ihr zweites Album «Voices» wird sie 2014 weiter nach vorne katapultieren.
Kate Boy
Mit beängstigender Ruhe und Konsequenz arbeiten sich die Schweden Kate Boy durch die Musikblätter und begeistern mit ihrer Mischung aus Peter Gabriel , Depeche Mode und Kate Bush . Diese Band dürfte mit ihrem Debutalbum dieses Jahr für einiges an Aufsehen sorgen...und live dank ihrer fantastischen Sängerin Kate Akhurst die Sommerfestivals und deren Besucher für sich gewinnen.
Ira May
Die «Schweizer Amy Winehouse», wie sie gerne genannt wird, überzeugte 2013 auch den letzten Zweifler. Ihr Debutalbum, welches Ende Januar erscheint, wird nun zeigen, ob sie das hohe Niveau über Albumlänge halten und ein Massenpublikum begeistern kann.
END
Mit «Tie Your Nation To The Radiaton Machine» haben die Basler ganz und gar unschweizerischen Rock mit ganz grossen Melodien geschrieben und können zudem auf eine fantastische, markante Stimme bauen. Das Debutalbum, welches auf den März 2014 angekündigt ist, lässt Grosses erwarten und unterstreicht hoffentlich das internationale Potential der Basler.
Ekat Bork
Sie hat mehr Facebook-Fans, als manch anderer, etablierter Schweizer Künstler. Doch die Tessinerin mit russischen Wurzeln macht Musik, welche so international klingt, dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die grossen Festivals rufen. War das Debutalbum noch etwas gar experimentell für die grosse Masse, darf man sich bereits auf neues Material im 2014 freuen.
Silver Firs
Der vierte Act im Schweizer Bunde hat 2013 international wohl am meisten bewegt. Wie aus dem Nichts wurden immer mehr US- und kanadische Blogs auf die Berner aufmerksam. Ihr psychedelischer Dream-Pop fand seinen Weg in zahlreiche renommierte Musik-Blogs und Magazine, und das bloss dank ihrer Mini-CD mit drei Songs. Mit neuen Songs und etwas Glück könnte 2014 ihr Jahr werden.
Ein ganz persönlicher Tipp: Kensington
Ihr Song «Home Again» war bereits 2012 als Single erschienen und das letzt Album der Holländer im Frühjahr 2013. Und doch ist gerade «Home Again» ein grossartiges Beispiel dafür, was für ein tolles Gespür Kensington für Stadion-grosse Poprefrains haben, die einfach nicht mehr aus dem Kopf wollen. Eine kleine Perle, die man nicht ausser Acht lassen sollte.