Auf rund 1000 m. ü. M. und liegt das 650-Seelendorf Ausserberg mit seinen typischen Walliserhäusern am Südhang des Oberwalliser Rohnetals. Das Gebiet der Lötschberg-Südrampe ist ausserordentlich sonnenverwöhnt und niederschlagsarm. Entsprechend wertvoll ist das Wasser, welches über die geschichtsträchtige Suonen über weite Distanzen herbeigeführt wird.
Ausserberg – das Dorf der Heiligen Wasser
Das Wasser der Gebirgsbäche fliesst talwärts über die Suonen, so heissen die historischen Bewässerungskanäle. «Ohne Wasser kein Leben», bringt Odilo Schmid den Wert des kostbaren Guts auf den Punkt. Er setzt sich dafür ein, dass die Suonen erhalten bleiben. Sie sind historisch wertvoll und bis heute unverzichtbar für die Bewässerung des Kulturlandes.
Suonen-Kenner Odilo Schmid und seine Passion
Die Geschichte der Suonen geht zurück bis ins 11./12. Jahrhundert. Ihr Bau war riskant und beschwerlich. Die Rinnen wurden entweder tief in den Fels gehauen oder aus Holz gebaut. Das Netz an Kanälen spannt sich über die gesamte Region, entlang steiler Felswände oder weitläufiger Wanderwege.
Kletterparadies und Alpweiden
Rund ums Wiwanni-Horn oberhalb von Ausserberg kommen Wander – und Kletterfreunde voll auf ihre Kosten. Nach der Tour lädt die Wiwanni-Hütte zum Übernachten ein. Die Hütte ist der Stolz von Bergführer und Hüttenwart Egon Feller. Er hat sie vor 35 Jahren selbst gebaut.
Nicht weit von der Wiwanni-Hütte entfernt trifft man auf typische Oberwalliser Tiere: Schwarznasen-Schafe und Schwarzhals-Ziegen.
Die Schwarzhals-Ziege war in den 1970er-Jahren vom Aussterben bedroht. Der Bestand hat sich inzwischen ein wenig erholt, trotzdem gilt diese Ziegenrasse immer noch als «Pro Specie Rara».
Atemberaubendes Panorama und einheimische Schönheiten
Einheimische Spezialitäten
In der ehemaligen Ausserberger Käserei ist heute die Suonen-Bräu untergebracht. Hier werden jährlich rund 8000 Liter Bier produziert, erhältlich als «Gold», «Perle», «Anoroc» oder «Kräuter». Das Suonen-Bräu-Bier ist, nebst weiteren regionalen Produkten, auch im Hofladen von Liliane und Orlando Schmid erhältlich. Im «Bäsebeizli» gleich neben dem Laden wird für angemeldete Gäste auf Anfrage gekocht.
Als Spezialität über die Kantonsgrenze hinaus bekannt, ist das Walliser Roggenbrot. In Ausserberg wird es regelmässig im «Bielhüs» gebacken. Der Roggen dafür stammt aus der Region und wird in der Dorfmühle gemahlen. Auf Anfrage organisiert die örtliche Backgruppe Backtage für Aussenstehende.
Bier und Brot und andere Köstlichkeiten
Flora und Fauna
Auf dem Biohof Dorna leben Ziegen und Zebus. Die einheimischen Geissen und die indischen Buckelrinder sind für die Pflege der Weiden sehr nützlich. Sehenswert sind auch die Trockenwiesen, die zum Hof gehören. Sie bieten für Pflanzen und Tiere einen einmaligen Lebensraum, zum Beispiel für die Gottesanbeterin oder den Weidenhopf.
Fürs Wohlbefinden lohnt sich ein Ausflug in den Heilkräutergarten. Hier wächst gegen jedes Wehwehchen genau das richtige Kraut. Gehegt und gepflegt wird der Garten von zwei Frauen, die in Ausserberg spannende Jahreskurse sowie Heilkräuter-Wandertage anbieten.
Exotische Tiere und einheimische Kräuter
Vom 4. bis 8. September hat die SRF Musikwelle in der Sendereihe «Dorfplatz» Ausserberg besucht. Die spannende Entdeckungsreise gab einen tiefen Einblick ins vielseitige Brauchtum diesen charmanten Walliser Dorfes.
Menschen und Orte in Ausserberg
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Bild 1 von 26. Die «Dorfplatz»-Woche in Ausserberg endet mit einem musikalischen Fest und lauter einheimischen Formationen. Mit dem Tambouren- und Pfeiferverein Ahnenstolz Ausserberg eröffneten die aktuellen Schweizermeister den stimmungsvollen Abend unter freiem Himmel. Bildquelle: SRF.
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Bild 2 von 26. Schwarzhals-Ziegen sind die grosse Leidenschaft von Damian Treyer. Auf der Alp sind diesen Sommer 24 Tiere in seiner Obhut. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 26. Das spezielle Aussehen und die sanfte Art der Schwarznasen-Schafe begeistert Amadé Leiggener. «Die Schafe sind sehr angenehme und zutrauliche Tiere und viel intelligenter als man vielleicht meint», so der Schafzüchter. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 26. Egon Feller und Fränzi Haller oberhalb der Wiwanni-Hütte. Vor 35 Jahren hat der Bergführer diese Hütte selbst gebaut und sich damit einen Traum erfüllt. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 26. Mit viel Enthusiasmus und Leidenschaft braut der hauptberufliche Chemiker Michael Bersier bei Bedarf das Ausserberger Suonen-Bräu-Bier. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 6 von 26. Vom Suonen-Bräu gibt es vier verschiedene Biersorten: Kräuterbier, Perle, Gold und Anoroc. Wer Anoroc rückwärts liest, erkennt das Wortspiel. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 7 von 26. Alois Schmid ist zu verdanken, dass es diese Ausserberger Biermarke Suonen Bräu noch gibt. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 8 von 26. Odilo Schmid erzählt Roman Portmann die jahrhundertealte Geschichte der Suonen. Diese historischen Wasserkanäle sind typisch fürs Wallis. Alleine auf dem Gemeindegebiet von Ausserberg erstrecken sich die Suonen auf einer Länge von 40 Kilometern. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 9 von 26. Frische pur! Eine in Fels geschlagene Suone, die das Wasser der Gebirgsbäche ins Kulturland führt. Dieses Bewässerungssystem ermöglicht seit jeher eine üppige Landwirtschaft. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 10 von 26. Der 1,6 Kilometer lange Wasserstollen wurde von 1970 bis 1972 erbaut. Er führt die beiden Suonen «Niwärch» und «Mittla» vom Baltschiedertal heraus zum Kulturland. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 11 von 26. Wassertässle heissen diese Klötzchen. Sie dienten als Verteilschlüssel fürs Wasser. Die Kerben gaben Auskunft darüber, wer wieviel Wasser aus den Suonen zugute hatte. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 12 von 26. Im Hofladen verkaufen Orlando und Liliane Schmid regionale Produkte. Nebenan im «Bäsebeizli» wird für angemeldete Gäste gekocht. Bildquelle: SRF.
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Bild 13 von 26. In seinem Garten kultiviert Orlando Schmid auch den Fläcker. Diese typische Ausserberger Kartoffelsorte gilt als «Pro Specie Rara». Bildquelle: SRF.
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Bild 14 von 26. Regula Leutenegger bewirtschaftet in Ausserberg den Biohof Dorna mit Ziegen und Zebus. Bildquelle: Biohof Dorna.
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Bild 15 von 26. Zum Biohof Dorna gehören Trockenwiesen. Sie bieten Pflanzen und Tiere einen einmaligen Lebensraum. So fühlt sich zum Beispiel auch die Gottesanbeterin in dieser Gegend sehr wohl. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 16 von 26. Mit grosser Liebe pflegt Anita Heynen zusammen mit einer Kollegin den Ausserberger Heilkräutergarten. Bildquelle: SRF.
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Bild 17 von 26. Die SRF Musikwelle ermöglichte auch ein paar Hörerinnen und Hörern den Besuch des Heilkräutergartens. Die Gäste lernten die verschiedenen Pflanzen kennen und durften einen eigenen Heilkräuter-Strauss zusammenstellen. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 18 von 26. Andere Hörerinnen und Hörer lernten das Dorf Ausserberg dank der SRF Musikwelle ebenfalls kennen und durften eigenhändig Roggenbrot backen. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 19 von 26. Christian Meichtry, Vreny und Edgar Heynen von der örtlichen Backgruppe weihen die Gäste in die lokale Backkunst ein. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 20 von 26. Heizer Christian Meichtry schiebt schon einmal Buchenholz in den Ofen. Ganz wichtig: In der «Backstube» selber herrscht eine konstante Temperatur von 27 Grad. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 21 von 26. Für das Ausserberger Roggenbrot wird Sauerteig geknetet. Das verlangt viel Kraft und Ausdauer – aber wenn alle gemeinsam anpacken, geht es definitiv leichter. Bildquelle: SRf/Alexandra Felder.
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Bild 22 von 26. Pro Brot werden genau 600 g Teig benötigt und sorgfältig abgemessen. Danach werden die Brote geformt und kommen bei 220 Grad für eine Stunde in den heissen Ofen. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 23 von 26. Nach getaner Arbeit offeriert die Backgruppe ein feines Walliser Apéro-Plättli. Bildquelle: SRF/Alexandra Felder.
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Bild 24 von 26. Reporter Roman Portmann ist zu Besuch bei der gemischten Klasse der 3. und 4. Klässler der Primarschule Ausserberg. Die Schulkinder bringen ihm typische Walliserdeutsche Wörter bei. Bildquelle: SRF.
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Bild 25 von 26. Lehrerin Nadia Amacker unterrichtet bereits seit 1998 in Ausserberg. Teilweise gingen schon die Eltern der heutigen Schulkinder bei ihr zur Schule. Bildquelle: SRF.
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Bild 26 von 26. Vreny Heynen ist Präsidentin der Konsumgenossenschaft und Benita Heinzmann Ladenleiterin des einzigen Ladens, den es im Dorf gibt. Bildquelle: SRF.