Sie sind die Lieblinge des Herbsts: Kürbisse. Und sie erfreuen nicht nur den Gaumen, sondern auch die Augen.
Roman Mathis (29) betreibt mit seinen Eltern und seinem Bruder den Mathis-Hof in Bottmingen BL und pflanzt über 250 Sorten an. Er gibt dir interessante Tipps und Fakten rund um die Beere. Ja, genau, der Kürbis ist eine Beere, aber dazu später mehr.
Die richtige Aufbewahrung
Kürbisse werden in der Schweiz grundsätzlich geerntet, wenn sie ihre volle Reife erreicht haben. Das heisst aber nicht, dass sie deswegen schnell ungeniessbar werden. Im Gegenteil: der Kürbis ist sehr robust und kann bis zu 2 Jahre gelagert werden. Wichtig dabei:
- Kürbis trocken lagern
- Er sollte nicht zu viel Sonne abbekommen
- Erst wenn er angeschnitten ist in den Kühlschrank (am besten mit Frischhaltefolie verpackt)
Den Kürbis kann man zwar bis zu zwei Jahren aufbewahren, jedoch findet Roman: «Ich würde den Kürbis nach zwei Jahren nicht unbedingt essen. Obwohl er eigentlich noch geniessbar wäre, verliert er doch an Geschmack und trocknet aus.»
Das ist wichtig beim Kauf
«Beim Kauf ist vor allem wichtig, dass der Kürbis keine ‹adätschte› Stellen hat. Dann beginnt er nämlich schnell zu faulen», erklärt Roman. Der Reifegrad hingegen, ist für den Laien relativ schwierig zu erkennen. Doch Roman hat auch hier ein Tipps auf Lager:
- Farben sollten satt sein
- Stiele sollten borkig/holzig sein
- Bei grünen Kürbissen: Sattes Grün, keine flaschenfarbigen Stellen
- Nicht unbedingt die bereits zugeschnittenen Schnitze kaufen, da diese nicht besonders geschmacksintensiv sind. Hier gibt's mehr dazu.
Halloween Kürbisse
Halloween Kürbisse wurden speziell für einen Zweck gezüchtet: zum Schnitzen. Sprich, der Kürbis wurde so gezüchtet, dass er einen möglichst grossen Kernraum hat und wenig Fleisch. So fällt das Schnitzen viel leichter. Auf dem Mathis-Hof werden zehn verschiedene Schnitzkürbisse angepflanzt, die sich jedoch lediglich in der Grösse unterscheiden.
Schnitzen sollte man den Kürbis nicht zu früh: «Ich empfehle, dass man den Kürbis allerfrühstens eine Woche vor Halloween schnitzt. Denn wenn er angeschnitten ist, wird er relativ schnell faul.»
Kürbisse sind Beeren
Kürbisse gehören zu den Beeren. Zucchini, Gurken und Wassermelonen übrigens auch. Und zwar spricht man hier von Panzerbeeren. Der Unterschied zur normalen Beere ist offensichtlich: die Aussenschicht der Beere ist hart.
Giftige Kürbisse
Es gibt Kürbisse, die nicht zum Verzehr geeignet sind und Giftstoffe enthalten. «Dass sich jemand vergiftet wegen einem Kürbis, ist ziemlich unwahrscheinlich. Giftige Kürbisse sind so bitter, dass man sie nicht einmal herunterschlucken könnte», beruhigt uns Roman. Sprich, solange ein Kürbis nicht bitter ist, kann man ihn bedenkenlos essen. Zierkürbisse, die im Herbst in jedem zweiten Haushalt als Dekoration vorzufinden sind, sind ebenfalls giftig und nicht geniessbar.
Aus den Kernen im Kürbis ensteht nicht derselbe Kürbis
Wenn du die Kernen eines Kürbisses in deinem Garten anpflanzt, wächst mit ziemlicher Sicherheit nicht derselbe Kürbis. Grund: Die Kernen sind Hybride. Heisst: sie tragen die Erbgene des eigentlichen Kürbisses und jene einer anderen Art in sich. Dies liegt ganz einfach am Prozess der Bestäubung durch Bienen, der nicht kontrollierbar ist. Oft sind die Kürbisse, die dann wachsen, ungeniessbar. Dasselbe gilt übrigens zum Beispiel auch bei Äpfeln.
Kürbiskerne und Öl
Die heissgeliebten Kürbiskerne, mit denen wir gerne unsere Salate aufpimpen, stammen alle aus einer speziellen Sorte von Kürbissen - dem Ölkürbis. Dieser wird lediglich für die Kerne angebaut. Daraus wird dann auch das aromatische, dunkle Kürbiskernöl produziert. In Europa gibt es sehr wenige Produzenten, die sich auf diese Nische spezialisiert haben.
Romans Lieblinsrezept
Simpel und verdammt gut! Roman hat uns eines seiner Lieblingsrezepte mit Kürbis verraten, und zwar Kürbispizza. Und das geht bubi-einfach:
- Butternusskürbis in Schnitze schneiden und auslegen
- mit Tomatensauce bestreichen
- Mozarrella drauf
- ab in den Ofen
En Guete!