«Alles, was ich zuhause mache, ist Netflix schauen und Schlafen. So gibt es also auch keinen Grund für mich, in einer Grossstadt zu leben und dort viel Miete bezahlen zu müssen.»
Mike Hadreas alias Perfume Genius legt gleich zu Beginn unseres Interviews fest, wo bei ihm die Prioritäten liegen. Während sich der Songwriter mit Glam-Einschlag an seinen Konzerten gerne extrovertiert zeigt und mit Lippenstift und Frauenkleider über die Bühne tigert, mag er es privat lieber ruhiger. Darum hat er seinen Lebensmittelpunkt mittlerweile auch nach Tacoma, einer mittelgrossen Stadt im US-Bundesstaat Washington, verlegt.
Wirklich oft zuhause ist er momentan aber nicht. Hadreas beschreibt das Touren zu seinem aktuellen Album «No Shape» als «intensiv» – wertet dies aber als positives Zeichen. «Das bedeutet, dass offensichtlich viele Leute gut finden, was ich momentan so mache.»
Sein Rampensau-Dasein musste Perfume Genius schrittweise erlernen. Als er 15 Jahre alt war, suchte er sogar einen Coach auf, der ihm Tipps gegen seine Schüchternheit geben sollte: «Sie gab mir ein Buch mit dem Titel ‹Feel the Fear and Do it Anyway› [auf Deutsch etwa: ‹Sei dir über deine Angst bewusst und mach es trotzdem›] – das ist mittlerweile zu meinem Lebensmotto geworden.»
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An diesen Ort würde er gerne hin: «Eigentlich war ich ja schon überall. Aber ich würde gerne wieder einmal nach Südamerika zurück.»
Sein Lieblingsort: «Tokio! Das Essen dort ist der Wahnsinn. Und die vielen Tierhandlungen finde ich auch toll.»
Seine Lieblingsserie: «‹Buffy the Vampire Slyer›! In einem Reboot würde ich gerne die Rolle von Willow übernehmen.»
In seiner Netflix-Watchlist: «Die Sci-Fi-Serie ‹The Expanse›. Sehr gut! Ein bisschen gruselig – aber das mag ich sehr!»
Für diesen Regisseur würde er gerne mal einen Soundtrack machen: «David Lynch, definitiv! Er ist eine riesige Inspiration für mich – sowohl visuell, als auch von seiner Grundstimmung her.»