In ihrem Film «Raving Iran» dokumentiert die deutsche Dokumentarfilmerin Susanne Regina Meures, wie sich das iranische DJ-Duo Blade&Beard dem Verbot von elektronischer Musik im Iran widersetzt.
«Ich habe einen Artikel über Technopartys im Iran gelesen und dachte sofort, dass das eine gute Filmidee wäre», erzählt uns Meures im Interview.
Den Kontakt mit Blade&Beard konnte sie schliesslich via Soziale Medien herstellen: «Ich habe auf Facebook die Szene infiltriert, etwa 30 bis 40 junge Menschen kontaktiert und schliesslich noch im Iran vor Ort recherchiert. So bin ich dann auf Arash und Anoosh gestossen. Alle anderen möglichen Protagonisten haben mir abgesagt – weil es einfach zu riskant war.»
Wie dreht man im Iran einen Film ohne Bewilligung?
Die Dreharbeiten liefen selbstverständlich ohne Bewilligung: «Beunruhigend war es eigentlich immer», so Meures, die sich für den Dreh im Iran als Touristin getarnt hat. «Wir sind oft von der Polizei angehalten worden, es ist aber Gott sei dank nie etwas passiert.»
Um kein unnötiges Aufsehen zu erregen, verzichtete die Regisseurin auf grosses, professionelles Kameraequipment: «Ich habe mit einer kleinen Touristenkamera und einem Smartphone gedreht.» Dabei musste sich Meures auch erfinderisch zeigen: «Auf dem Basar habe ich mir ein Hemd nähen lassen um das iPhone darin zu verstecken.»
Auch das gedrehte Material wieder aus dem Iran zu schmuggeln, gestaltete sich als nicht ganz unproblematisch. «Das abgedrehte Material habe ich auf Festplatten versteckt und von iranischen Studenten aus dem Land schmuggeln lassen», so Meures weiter.