Nie Yinniang hat ihr Studium abgeschlossen und ist nun Auftragskillerin. Ihre Missionen beinhalten zum Beispiel, korrupte Politiker aus dem Weg zu räumen. Als Nie Yinniang jedoch einen ihrer Aufträge nicht zu Ende ausführt, wird sie zur Strafe in ihre Heimat zurück geschickt.
Mit im Gepäck hat Nie Yinniang eine noch viel schwierigere Aufgabe: Ihr nächstes Opfer soll niemand geringeres als Tian Ji'an sein, Gouverneur der Weibo-Provinz und gleichzeitig verflossene Liebe von Nie Yinniang. Die Auftragskillerin steht vor einem persönlichen Dilemma.
Kein 08/15 «Tiger and Dragon»-Film
Wenn Filmautor Hou Hsiao-Hsien einen «Wuxia» respektive «Martial Arts»-Film dreht, dann muss man sich bewusst sein, dass man definitiv nicht einen weiteren «Hero»- oder «Tiger and Dragon»-Film zu sehen bekommt. Und trotzdem gehören die genretypischen «fliegenden Schwert-Kämpfer» und das «über-die-Dächer-Gleiten» natürlich auch in «The Assassin» zur Grundausstattung.
Gegen den neuen Film des taiwanesischen Regisseurs wirken ähnliche Filme aber schon fast opulent und ausladend. «The Assassin» ist ein extrem reduziertes und fast schon minimalistisches Werk. Dem Zuschauer werden nur selten Hinweise gegeben, in welcher Beziehung die Figuren im Film zueinander stehen.
Nichts für einen leichten Kinoabend
Diese Ausgangslage macht «The Assassin» zu einem hochkomplexen Kino-Ereignis. Und es sei gesagt: dieser Film ist definitiv nichts für einen leichten Kinoabend. Hou Hsiao-Hsien hat eine wahrlich eigene Filmsprache kreiert, welche alles andere als leicht zu folgen ist. Und trotzdem strahlt dieser Film eine unglaubliche Faszination aus, so dass man jedes Stück, jede Bildeinstellung und jeden Satz in seine kleinsten Teile auseinandernehmen und analysieren möchte.
«The Assassin» ist ein Film, der nicht nur zur Mehrfach-Betrachtung einlädt, sondern dies sogar erfordert. 4.5 von 5 Punkten.