Sie haben fast über Nacht die Medienarbeit für die betroffenen Fussballclubs übernommen. Welche Erfahrungen haben Sie mit den Medien gemacht?
Bei der Übernahme dieses Amtes habe ich noch nicht gewusst auf was ich mich einlasse. Mit einem solchen Ansturm der Medien hätte ich nie gerechnet. Wegen dem Verbrechen eines anderen erlebte ich einen Medien-Crashkurs. Die meisten Erfahrungen waren jedoch durchaus spannend und positiv. Deshalb würde ich das Amt wieder ausüben.
Sie kennen den mutmasslichen Mörder gut: Wie haben Sie es geschafft, als Mediensprecher einfach zu funktionieren?
Mein oberstes Ziel war es, in dieser Situation das Beste für die involvierten Clubs zu tun. Darauf habe ich mich fokussiert. Die Situation war schwierig, jedoch durchaus nicht unlösbar. Selbstverständlich war die Unterstützung aus meinem nächsten Umfeld sehr wichtig. Ich habe für meine Arbeit viele positive Feedbacks erhalten. Diese haben ebenfalls geholfen, einfach weiter zu machen.
Gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Medien?
Der Boulevardjournalismus und die Hintergrundberichterstattung sprechen eine andere Kundschaft an, dies stellt man bereits bei der Fragestellung fest. Für mich haben beide Arten ihren Platz in der Presselandschaft. Ob Printmedien oder TV, da ist aus Optik Fragestellung kein grosser Unterschied auszumachen.
Wie beurteilen Sie die Berichterstattung, nachdem Sie den Medien Auskunft gegeben haben?
Ich konnte nirgendwo feststellen, dass die Berichterstattung falsch oder nicht wahrheitsgetreu war. Es gab einig Details, die nicht so geschrieben wurden wie ich glaube, dass ich es gesagt habe. Die grossen Linien stimmen jedoch. Hätte ich wählen können, wäre in gewissen Berichten (ob Zeitung oder TV) der Fokus leicht anders gelegen.
Der Vorwurf steht im Raum, dass mit dem Fall «Rupperswil» nebst Journalismus auch Voyeurismus betrieben wurde: Wie sehen Sie das?
Das sehe ich durchaus so. Ist das erst seit dem Mordfall «Rupperswil» so? Ich glaube nicht.