Am 10. Februar 2009 krachte es über Sibirien. Zwei Satelliten waren kollidiert: «Iridium 33» aus den USA und der ausgediente russische «Kosmos 2251». Sie zersplitterten in hunderte Teile – und die Internationale Raumstation ISS musste mehrfach Ausweichmanöver fliegen, weil die Trümmer ihr nahe kamen.
Alles dort oben, was etwa zehn Zentimeter oder grösser ist, kann das Space Surveillance Network des US-Militärs erfassen. Im Januar 2014 meldete es 16‘674 Objekte im Orbi, davon 9464 Bruchstücke. Damit die Verschmutzung um die Erde nicht ausser Kontrolle gerät, hat die Inter-Agency Space Debris Coordination Committee schon vor mehreren Jahren Richtlinien erlassen.
Sie regeln den Benimm im Orbit, zum Beispiel mit den folgenden Regeln:
- Raumfahrzeuge sollen möglichst wenig Abfall abwerfen. Abdeckklappen, Adapter und Sprengbolzen dürfen Raumfahrtbehörden und ihre Ingenieure nicht einfach abtrennen.
- Während und nach Ende ihrer Mission sollten Raumfahrzeuge nicht explodieren – weder planmässig noch versehentlich. Treibstofftanks und Batterien vollständig zu leeren, verringert das Risiko.
- Falls Selbstzerstörungs-Mechanismen getestet oder Satelliten absichtlich zerschossen werden, dann auf einer geringen Höhe, so dass die Bruchstücke schnell in der Atmosphäre verglühen.
- Haben Satelliten ausgedient, werden sie auf eine «Friedhofsbahn» gebracht, wo sie für andere Raumfahrzeuge keine Gefahr darstellen.
- Alternativ werden Satelliten und Raketenoberstufen so weit abgesenkt, dass sie entweder gleich oder innerhalb von 25 Jahren in der Atmosphäre verglühen.