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Essiggurken im Test: Nur wenige sind richtig knackig
Aus Kassensturz vom 24.01.2017.
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«Kassensturz»-Test Die günstigsten Gewürzgurken sind die Testsieger

Ob im Winter zum Raclette oder im Sommer zum kalten Plättli: Essiggurken sind eine knackige Beilage. «Kassensturz» hat zehn der meistverkauften Produkte von einer Fachjury testen lassen. Dabei sticht nur ein Produkt positiv heraus. Ursache des Mittelmasses dürfte meist der billige Essig sein.

Der Name sagt es: Bei der Essiggurke soll man ein Essigaroma spüren. Dieses darf in der Romandie stärker sein als in der Deutschschweiz. Die Romands bevorzugen die tendenziell sauren, kleinen Cornichons. Deutschschweizer hingegen essen lieber die grösseren Delikatessgurken. Viele dieser Gurken sind süss-sauer eingemacht.

Test-Resultate

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Deshalb degustierte ein Expertenteam die in der Deutschschweiz meistverkauften dieser Delikatessgurken (siehe Tabelle).

Gefragt ist neben Konsistenz und Geschmack der Gewürze die vor allem die perfekte Balance zwischen süss und sauer und die Qualität des Essigs. Andrin C. Willi, Chefredaktor des Magazins «Marmite – Ess- und Trinkkultur» hat dabei «eher durchschnittliche Erlebnisse gehabt».

«Vor allem bei den Massenprodukten nimmt man den günstigsten Essig, den es gibt», sagt Essig-Produzent Pascal Furer. Das ist meist ein Tafelessig aus einem pflanzlichen Produkt. Mit einem edleren Essig aus einer Frucht würde man ein «besseres Aroma und damit ein besseres Endprodukt erhalten».

«Kassensturz»-Rezept

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«Kassensturz» zeigt, wie man Gewürzgurken selber macht.

Rainer Rufer, bei McDonald’s zuständig für Einkauf und Qualitätssicherung, setzt eher auf salzige statt saure Gurken: «Bei einer Gurke ist es wichtig, dass sie mit andern Zutaten harmoniert.» Bei einem Käse oder bei Raclette brauche es eine gewisse Säurenote, bei einem warmen Fleisch wie dem Hamburger muss der Essig dezent sein. Dort sei «der Fokus mehr auf Salz».

Der Testsieger kommt vom Discounter

Drei Gewürzgurken waren in der Degustation «ungenügend»: Condy, die Eigenmarke von Migros, die Naturaplan Bio-Essiggurken von Coop und die Migros-Bio-Gewürzgurken.

Als drittbeste in der Degustation – aber trotzdem nur mit «genügend» eingestuft – schnitt die Essiggurke der Coop-Eigenmarke Qualité&Prix ab. Wer Wert auf knackiges Gemüse legt, wird mit dem Denner-Eigenprodukt glücklich. Es hatte die beste Konsistenz der getesteten Gurken und kam auf Rang zwei.

Alle Tests

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Alle Tests, Degustationen und Testsieger von «Kassensturz» auf «Tests» oder von A bis Z.

Der Testsieger kommt von Aldi: Alino. Aldis Eigenmarke überzeugte in allen drei Disziplinen: Aussehen, Konsistenz und Geschmack. Diese Gurken werden in Bayern angebaut und verarbeitet. Die günstigste Gurke im Test erzielte mit der Note 4,9 als einzige das Prädikat «gut».

Nur Hugo-Reitzel-Gurken kommen aus der Schweiz

Einmal mehr zeigt ein Produkte-Vergleich: Teuer bedeutet nicht unbedingt gut. Günstig kann besser sein.

7000 Tonnen Gurken essen die Schweizer jedes Jahr. Der grösste Teil davon wird importiert. Nur gerade 300 Tonnen sind in der Schweiz gewachsen. Alle diese Gurken werden von Hugo Reitzel in Aigle VD verarbeitet.

Stellungnahmen

  • Coop schreibt: «Wir haben praktisch keine negativen Kundenmeldungen erhalten, obwohl wir grosse Mengen dieser Essiggurken verkaufen.»
  • Migros erstaunt das Resultat, da «diese Produkte von unseren Konsumenten sehr geschätzt werden. Die Gurken unterlaufen strenge Qualitätskontrollen bezüglich Aussehen, Geschmack sowie Textur.»

Trotzdem wollen beide Grossverteiler das Naturprodukt, «welches ernteabhängig von Jahr zu Jahr leicht variieren kann», intern überprüfen.

Die Jury

  • Rainer Rufer, bei McDonald’s zuständig für Einkauf und Qualitätssicherung.
  • Maya Minder, Kuratorin, Künstlerin und Köchin. Als Köchin experimentiert sie unter anderem mit fermentiertem Gemüse.
  • Pascal Furer, Essig-Produzent von der Mosti Furer im aargauischen Staufen.
  • Séverine Linda Goetz, Salat-Fachfrau von Martha’s Salad und Kochbuch-Autorin.
  • Andrin C. Willi, Chefredaktor der Zeitschrift Marmite und Gastgeber im Food Lab in Zürich.

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