Oliver Zadori vom Vergleichsdienst Dschungelkompass relativiert die Aussage der Swiss sofort: «Ob sich Swiss Mobile lohnt, kommt sehr drauf an.» Zadori hat im Auftrag des SRF-Konsumentenmagazins «Espresso» die Roaming-Tarife der Swiss mit jenen von Salt, Sunrise und Swisscom verglichen, also die Tarife für die Handy-Nutzung im Ausland.
«Wenn man einfach drauflos telefoniert und surft, hat die Swiss die günstigsten Tarife pro Minute oder Megabyte», so Oliver Zadori. Wer aber bereits ein Handy-Abo besitzt, kann eine sogenannte Option für das Roaming dazubuchen und fährt so unter Umständen günstiger.
Das Profil: Ein Durchschnittsnutzer, der 14 Anrufe macht, 14 SMS verschickt und 190 MB Daten nutzt.
Was wurde verglichen?
Dschungelkompass hat das Angebot von Swiss Mobile einerseits mit Abos von Salt, Sunrise und Swisscom verglichen. Dafür wurden gängige Abos für rund 60 Franken ausgewählt und die jeweils günstigste Option im Ausland.
In einem zweiten Schritt wurde Swiss Mobile mit den Prepaid-Angeboten der drei grossen Telekom-Anbieter verglichen.
Swiss Mobile lohnt sich für Viel-Surfer
Beim Swisscom-Abo ist das Roaming für den Nutzer im Abopreis inbegriffen. Für Salt-Abo-Kunden ist das Roaming nur knapp teurer als bei Swiss. Wenn man die Kosten für die zusätzliche SIM-Karte der Swiss einbezieht, lohnt sich der Wechsel zu Swiss nicht mehr unbedingt. Nur Sunrise-Kunden könnten in diesem Rechenbeispiel auf jeden Fall sparen, wenn sie für die Ferien zu Swiss Mobile wechseln.
Mehr lohnt sich Swiss Mobile hingegen im Vergleich zu den Prepaid-Angeboten von Salt, Sunrise und Swisscom. Swiss Mobile ist etwa im Vergleich zu Sunrise mehr als 40 Franken günstiger. Und grundsätzlich gilt: Wer mehr surft, bezahlt bei Swiss Mobile häufig weniger fürs Roaming, weil Datenpakete à 250 MB, 500 MB oder 1 GB günstiger sind als bei der Konkurrenz. Das zeigt der Vergleich der Profile mit 500 MB Datennutzung.
Wichtig: Das gilt nur, wenn man auch bei Swiss die zusätzlich verfügbaren Datenoptionen bucht. Im Startpaket sind keine solche Option inbegriffen und jedes Megabyte wird mit 10 Rappen abgerechnet.
So funktioniert Swiss Mobile
Wichtig zu wissen: Mit Swiss Mobile erhalten Kunden eine neue SIM-Karte mit einer neuen Nummer. Sie kostet einmalig 40 Franken bei Heimlieferung oder 29 Franken beim Kauf im Duty-Free an Bord eines Swiss-Flugzeugs. Inbegriffen sind 20 Franken Guthaben zum Telefonieren und Surfen - die tatsächlichen Kosten für die Karte belaufen sich also auf 20 bzw. 9 Franken.
Das Guthaben können Kunden immer wieder aufladen – im Internet über das Kundenprofil oder per SMS. Das besondere am Angebot: Die Swiss-SIM-Karte biete in 180 Ländern vergleichbar günstige Roaming-Tarife, verspricht Swiss
Nummer mit britischer Vorwahl
Sven Lareida, bei Swiss verantwortlich für das Mobile-Geschäft erklärt: «Auf der Karte sind mehrere Länder-Nummern gespeichtert. Je nachdem in welchem Land man sich befindet, wird eine andere, lokale Nummer aktiviert», sagt Sven Lareida.
Trotzdem habe der Nutzer nur eine Nummer, unter der er erreichbar bleibt. Das ist ein Vorteil. Der Nachteil: Es ist eine Nummer mit britischer Vorwahl, Freunde und Familie müssen beim Anrufen auf das Handy den internationalen Tarif bezahlen.
Guthaben-Abzug bei Nichtbenutzung
Und aufgepasst: Wer die SIM-Karte zu lange in der Schublade liegen lässt, verliert Geld. Nach neun Monaten ohne Nutzung zieht Swiss einen Franken Guthaben pro Monat ab. Begründet wird dieser Abzug mit der Reservation der internationalen Rufnummer.
Verhindern können Kunden den Abzug, indem sie mindestens alle neun Monate einen Anruf tätigen oder eine SMS schreiben. Auch von der Schweiz aus. Auf Handys mit SIM-Lock funktioniert die Swiss-Mobile-SIM-Karte nicht.