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«Espresso Aha!» Warum Sitzplatznummen im Zug so chaotisch sind

Stirnrunzeln bei vielen Zugreisenden: Die Sitzplätze in den Waggons sind nicht fortlaufend nummeriert. Manche Sitznummern fehlen gar ganz. «Espresso Aha!» findet den Grund dafür in der Geschichte der Bahn.

«Espresso Aha!»

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In Schweizer Zügen sorgt die Sitzplatznummerierung immer wieder für Fragezeichen bei Reisenden. Die Nummern der Sitzplätze sind nämlich alles andere als logisch.

So gibt es etwa keinen Platz 1, sondern die Nummerierung im Zug beginnt bei 11. Und zwar im ersten Abteil in Fahrtrichtung links. Die Nummer 11 ist der Fensterplatz. Vis-à-vis davon ist Platz Nummer 12. Die Plätze daneben – also jene beim Gang – sind mit den Nummern 17 und 18 nummeriert.

Der Gang wurde verlegt

SBB-Mediensprecher Oliver Dischoe erklärt, früher seien die Zugwagen anders angeordnet gewesen: «Damals war der Gang noch nicht in der Mitte des Wagens, sondern auf der Seite.»

Zu jener Zeit gab es in den Zügen Sechser- und Achter-Abteile, die Plätze waren der Reihe nach durchnummeriert. Im ersten Abteil fand man also die Plätze 11 bis 16. Als der Gang in die Wagenmitte verlegt wurde, entstanden daraus zwei Vierabteile links und rechts. Die Plätze 13 und 14, die in der Mitte waren, wurden aufgehoben. Noch heute findet man sie im Zug nirgends.

Verwirrung auf der ganzen Welt

Laut SBB-Sprecher Dischoe ist diese Nummerierung der Sitzplätze «kein Schweizer Prinzip». Man sehe sie in Zügen auf der ganzen Welt.

Wenn man Plätze für eine Zugreise reserviere und auf den Tickets eine unlogische Nummerierung sehe, müsse man also keine Angst haben, dass man nicht nebeneinander sitze, so Dischoe. Das Ticket-System buche nämlich automatisch Plätze neben- oder vis-à-vis voneinander, wenn für zwei Personen reserviert werde.

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