Manchmal geht es schnell: Das Öl in der Pfanne überhitzt, entzündet sich und ist kaum mehr zu löschen. Oder ein alter Fernseher: Im Laufe der Jahre werden Elektrokabel brüchig, Staub setzt sich fest, beginnt mit Plastik zu brennen. Oder ein Klassiker aus dem Schlafzimmer: Einschlafen mit brennender Zigarette. Genau für solche Entstehungsbrände sind Feuerlöscher gedacht. Die Frage ist: Können kleine Feuerlöscher mit den grossen mithalten? Der Vergleich läuft unter Aufsicht von Berufsfeuerwehren. Mit jeweils gleich viel Brandbeschleuniger setzen die Feuerwehrleute TV-Geräte in Brand. Nicht jedes Feuer kann mit jedem Löscher bekämpft werden. Deshalb gibt es je nach Brandherd eine Brandklasse:
A
steht für feste Stoffe wie Holz, Papier, Textilien
B
steht für flüssige Stoffe wie Benzin oder Lacke
C
für Gase
F
für Speiseöle und Fette
Glaubt man den Bildern auf den Feuerlöschern, helfen die meisten Produkte überall. Ob jeder Löscher tatsächlich jedes Feuer löschen kann, zeigt der Test. Nach einer Minute versucht der Feuerwehrmann zu löschen. Ob viel oder wenig Inhalt, ob Schaum- oder Pulverlöscher: Alle Feuerlöscher ersticken das Feuer innert Sekunden.
Zweiter Test: Matratzen – ein brennbares Gemisch aus Kunststoff und Wolle. Auch hier löschen alle Produkte das Feuer. Allerdings: Bei kleinen Löschern bleibt vom Löschmittel nicht mehr viel übrig. Viel grösser hätte der Brand nicht sein dürfen. Bei einem lodernden Christbaum würden kleine Feuerlöscher vermutlich nicht ausreichen.
Dritter Test: Die Feuerwehr simuliert die Selbstentzündung einer Fritteuse oder einer Pfanne mit Öl – ein typischer Küchenbrand. «Wenn man dort mit Wasser löscht, gibt das eine grosse Dampfwolke. Diese Dampfwolke verteilt das Öl fein und das brennt dann schlagartig. Das gibt einen riesigen Feuerball», erklärt Peter Lämmle von der Feuerpolizei Basel-Stadt.
Der Primus macht seinem Namen alle Ehre, er löscht ohne Probleme. Im Vergleich erhält der Speziallöscher deshalb die besten Noten. Nachteil: Die besondere Fettbrand-Löschmenge geht bei drei Litern Inhalt ins Geld. Erstaunlich: Auch die Spraydose von Reinold Max konnte den Ölbrand löschen – trotz nur einem halben Liter Inhalt. Mit 17.90 Franken ist die Dose der günstigste Löscher im Test. Zum Schaumlöscher Firekiller gibt der Hersteller Nofir eine Löschdecke. Trotz der kleinsten Löschmenge im Test hat das Set «sehr gut» nur knapp verpasst. Beim Öl zeigen sich die Schwächen: Ein halber Liter Löschmenge ist zu wenig. Und: Pulverlöscher haben Mühe.
Der Feuerlöscher von Gloria funktioniert mit Pulver. Dieser Typ Pulverlöscher ist vor allem für Garagen und Autos gedacht. Deshalb kommt er hier schlecht weg. Dasselbe gilt für den Feuerlöscher Pro. Solche Pulverlöscher haben zwar bei den meisten Bränden eine gute Löschkraft, haben in diesem Vergleich aber mit dem Ölbrand Mühe. Der Vertreiber der beiden Löscher schreibt denn auch: «Die getesteten Produkte sind grundsätzlich als Fahrzeuglöscher gedacht. Deshalb wird die Küchenbrand-Anwendung auf den Feuerlöschern explizit nicht erwähnt.»
Fazit: Unbedingt auf den Anwendungsbereich der Feuerlöscher achten. Kleine löschen nur kleine Brände. Die beste Lösung für zuhause ist ein Schaumlöscher. Eine gute und günstige Alternative zu Feuerlöschern ist – besonders in der Küche – eine Löschdecke. Solche kosten etwa 50 Franken. Deutlich günstiger gibt es Löschdecken bei der Gebäudeversicherung.
Die Testresultate
«Sehr gut»
- Primus, WN3F, Gekauft bei Primus, 279.75 CHF
- Reinold Max, Stop Fire, Gekauft bei Hornbach, 17.90 CHF
«Gut»
- Nofir, Fire Safety Kit, Gekauft bei Obi, 59.00 CHF
«Ungenügend»
- Gloria, F2 G Design, Gekauft bei Obi, 69.00 CHF
- Pro, Feuerlöscher, Gekauft bei Coop Bau + Hobby, 32.90 CHF