«Kassensturz» liess die zehn meistverkauften Modelle beim spezialisierten Labor Müller-BBM in München testen. Die Preisspanne reicht von 100 bis zu 250 Franken.
Digital tönt besser
Testsieger mit deutlichem Abstand sind die beiden teuersten Geräte: Die Modelle von Sennheiser und Philips nutzen zwischen Basisstation und Kopfhörer eine digitale Datenübertragung. Die Digitaltechnologie verringert das Rauschen und verbessert die Signalübertragung. Einziger Mangel der digitalen Funkkopfhörer: Ihre Reichweite ist verglichen mit den analogen Mitbewerbern beschränkt.
Testleiter Tom Köhler relativiert: «Auch die Reichweite der digitalen Funkkopfhörer ist genügend. Es kommt in der eigenen Wohnung ganz auf die individuellen Gegebenheiten an. Bei dünnen Gipswänden kann man sich über mehrere Zimmer bewegen, bei dicken Betonwänden kann schon im nächsten Zimmer Schluss sein.»
Analoge rauschen deutlich
Das wichtigste Testkriterium ist die Klangqualität. Hier zeigten die analogen Modelle am deutlichsten ihre Schwächen. Häufig war der Klang durch deutlich vernehmbares Rauschen beeinträchtigt. Dazu kommen Verzerrungen, dumpfer, blecherner Klang und verschiedentlich Pegelschwankungen.
Die besten Analogen verpassen die Note «gut» nur knapp. Die schlechtesten werden wegen ungenügender Noten im Klangqualitäts-Test auf «ungenügend» abgewertet: Von Philips das Modell SHC8545 und von AKG das Modell K912.
Philips möchte die Resultate aus dem «Kassensturz»-Test nicht kommentieren. AKG schreibt: «Der Kopfhörer K912 ist nicht für High-End Musikgenuss gedacht, sondern vor allem für Mainstream-Signalmaterial und TV.»
Am besten selber testen
Keine ungenügenden Noten verteilte die Jury bei den Kriterien Erstinbetriebnahme und Akkulaufzeit. «10 Stunden ununterbrochener Musikgenuss ist schon in jedem Fall genügend», kommentiert Testleiter Tom Köhler das schlechteste Resultat bei der Akkulaufzeit. Auch bei Bedienung und Tragekonfort schnitten alle getesteten Modelle mit «genügend» oder «gut» ab. Nur das Modell RS120 von Sennheiser ist knapp «ungenügend».
Das Fazit von Testingenieur Tom Köhler: «In jedem Fall ist es von Vorteil, einen Funk-Kopfhörer vor einem Kauf in den eigenen vier Wänden zu testen. So erspart man sich Enttäuschungen.»
So wurde getestet
- Klangqualität
- Bedienung und Tragekonfort
- Reichweite draussen und in Gebäuden
- Akkulaufzeit
- Lärmdämpfung gegen aussen und innen
Musikqualitäts-Test:
Drei ausgebildete Testhörer lauschten auf jedem Kopfhörer einem Sprechtext und Musikstücken aus den Sparten Rock, Jazz, Dance und Klassik.