Kopfhaare, so wissen es nicht nur die Beauty-Experten, sind der Schmuck jeder Frau und jedes Mannes. Eine volle, glänzende Haarpracht ist ein erstrebenswertes Schönheitsideal. Umsomehr stören die ersten graue Haare. Der Griff zur Farbtube ist für viele zur Selbstverständlichkeit geworden.
Doch Inhaltsstoffe von Haarfärbemittel nicht sorgen nicht nur für sattes Braun oder leuchtendes Rot, sie können die Haut schädigen und Allergien auslösen. Besonders problematisch sind die aromatischen Amine, die häufig in dunklen Haarfarben vorkommen.
K-Tipp und Kassensturz haben 20 Haarfarben auf allergieauslösende Inhaltsstoffe im Labor analysieren lassen. Das Ergebnis: 15 von 20 Produkten sind gesundheitlich bedenklich auf Grund von ihren heiklen Inhaltsstoffen.
Am schlechtesten unter den mit «ungenügend» getesteten Produkten waren die schwarze Farbe der Marke Curl Variation, Dunkelbraun von Goldwell aus der Linie Topchic und die Farbe Schwarz von L'Oréal Excellence. Diese Produkte enthalten am meisten von den allergieauslösende Substanzen: Aromatische Amine und das krebserzeugende und 2,5-Toluylendiamin.
Der Allergologe Jürg Fäh stellt fest, dass sich die Zahl der Patientinnen mit Allergien auf Haarfarben verdreifacht hat. Die Anwendung von Haarfärbemitteln, die aromatische Amine enthalten, hält er für gesundheitlich bedenklich: Bei regelmässiger Anwendung über 5 Jahre, so Fäh, verdopple sich das Risiko, an Blasenkrebs zu erkranken. Im Falle von Coiffeusen, die mit den Farben arbeiten, geht Fäh sogar von einer Verfünfachung des Krebsrisikos aus.
Nicht alle Colorationen bergen jedoch ein so hohes Gesundheitsrisiko. Die helleren Farben wie blond, hellbraun, oder rot enthalten entschieden weniger der bedenklichen Substanzen. Im Test haben daher die Farbe Spice Power von L'Oréal Fèria, Hellblond von Natural and Easy des Herstellers Schwarzkopf und Mittelblond von Wella aus der Linie Koleston mit dem Resultat «genügend» abgeschlossen.
Bedenklich ist laut Hautarzt Fäh die Anwendung von Haarfarben besonders bei Jugendlichen und Kindern. Die Gefahr, dass die Haarfärbe-Prozedur im jungen Alter eine Allergie auslöst, ist höher als bei Erwachsenen, da kindliche Haut dünner und anfälliger ist. Wer schon früh mit der Anwendung von Colorationen beginnt, muss sich über Allergieprobleme im Erwachsenenalter nicht wundern.
Es geht auch anders: Die Haarfarben Kupfer und Rot der Linie Elumen aus dem Hause Goldwell zum Beispiel, haben den Test mit dem Prädikat «sehr gut» abgeschlossen. Diese Produkte enthalten keine schädlichen Amine. Goldwell verzichtet bei dieser Produktelinie auf den Einsatz des agressiven Wasserstoffperoxids.
Dank verbesserten Produkten ist die Verschönerung der eigenen Haarfarbe heute auch risikofrei möglich.