Velofahren im garstigen Winterwetter macht nicht sonderlich Spass. Glücklicherweise gibt es Hometrainer, die ein Workout zu Hause in der guten Stube ermöglichen.
«Kassensturz» hat acht Velos fürs Wohnzimmer einem Praxistest unterzogen und dabei festgestellt: Hometrainer ist nicht gleich Hometrainer. Die Unterschiede liegen vor allem in drei Bereichen:
Testkriterien
- Montage: Zum Test gehörte der Aufbau der Geräte. Schnell wurde klar: Nicht alle Hersteller meinen es gut mit Ihren Kunden. Während bei den einen Hometrainern die Schrauben bereits in den richtigen Löchern waren und nur noch angezogen werden mussten, lag den anderen ein Plasticksäckchen mit allen Schrauben und Muttern bei. Welche Schraube wohin gehört, mussten die Tester selbst herausfinden. Fast bei jedem Gerät benötigt die Jury mehr Zeit als angegeben. Fast bei allen Geräten benötigte die Fachjury deutlich mehr Zeit als auf der Montageanleitung angegeben.
- Konstruktion: Nicht alle Geräte sind für schwere Leute geeignet. Einige Modelle sind sogar so unstabil, dass sie bereits bei leichten Personen wackeln. Vor dem Kauf sollte deshalb unbedingt die Stabilität des Geräts geprüft werden.
- Computer: Die Tester waren sich einig: Die meisten Geräte haben zu viele Funktionen und zu viele Tasten. Weniger wäre mehr. Die Bedienung der Computer ist zudem oft eher kompliziert, und man muss sich mühsam durch die Menüs klicken, bis man mit dem Training beginnen kann.
Ein Gerät ist ungenügend
Am schlechtesten im Test, mit dem Gesamturteil ungenügend bewerte die Fachjury den Heimtrainer Bodyquest Vitalo, erhältlich im Coop Bau & Hobby. Er kostet knapp 300 Franken und ist einer der günstigsten Heimtrainer im Test.
Das Gerät ist sehr wackelig und - wenn überhaupt - nur für leichte und kleine und Personen geeignet. Denn Sportler ab Körpergrösse 1.80 m können die Sattelhöhe nicht genügend hoch einstellen.
Oftmals sei der Platzbedarf ein wichtiges Kaufkriterium, schreibt Coop «Kassensturz»: «Viele Kunden entscheiden sich bewusst für ein kleines, kompaktes Gerät, das aufgrund des leichten Gewichtes und Dank der Transportrollen einfach innerhalb der Wohnung bewegt werden kann.»
Fünf Geräte im Mittelfeld
Die Preisspanne der Heimtrainer mit dem Gesamturteil genügend ist sehr gross. Der Kettler Ergometer E5 kostet 1099 Franken. Er ist der teuerste Heimtrainer im «Kassensturz»-Test. Dieses Gerät überzeugte die Fachjury in vielen Punkten. Jedoch der Trainings-Computer und dessen Bedienbarkeit beurteilte die Jury als zu kompliziert und somit ungenügend.
Ebenfalls genügend ist der Heimtrainer aus dem Aldi. Er kostet gerade einmal 129 Franken und ist nur saisonal erhältlich. Dieser Hometrainer sei stabil und auch die Sitzposition lasse sich gut einstellen, sagt Thomas Maier, Sportphysiologe an der Eidgenössischen Hochschule für Sport Magglingen.
Der Testsieger
Das Gerät Cardiostrong BX 60 aus dem Fachgeschäft Sport-Tiedje für knapp 1000 Franken überzeugte die fünfköpfige Fachjury. «Dieser Heimtrainer ist sehr stabil, hat ein breites Intensitätsspektrum und vermittelt das beste Fahrgefühl», so das Fazit des ehemaligen Radprofis Sven Montgomery. Zudem sei der Computer, trotz der vielen sinnvollen Programme, einfach zu bedienen.