Von «Horrormühle» bis «perfektes Arbeitswerkzeug»: Die 12 Pfeffermühlen im «Kassensturz»-Test haben bei der Fachjury einen sehr unterschiedlichen Eindruck hinterlassen. Im Test waren 8 manuelle und 4 elektrische Pfeffermühlen, eingekauft bei Grossverteilern und Haushaltsgeschäften. Die günstigste Mühle kostete Fr. 9.95, die teuerste Fr. 168.–.
Migros-Modelle überzeugen nicht
Zwar kassierte nur eine Mühle eine «ungenügende» Gesamtnote, doch fand das Gros der getesteten Produkte bei den Experten wenig Anklang. Die «ungenügende» Pfeffermühle der Marke Galic aus der Migros überzeugte in kaum einem Kriterium, nicht viel besser ist die kleine Peugeot-Pfeffermühle, ebenfalls aus der Migros.
Für beide lautet die Kritik: Eher unpraktisch in der Handhabung, mässiges Mahlergebnis und eine Konstruktion, die nicht überzeugt. Denn beim Mahlen reiben die Flächen von Kopf- und Fussteil so aufeinander, dass Staub entsteht – Staub des Mühlenschaftes, nicht des Pfeffers, wohlverstanden.
Alessi: Gepfefferten Preis nicht wert
Nicht viel besser ist die Mühle 365+ Ihärdig von Ikea. Ihr Vorteil ist, dass wegen des nach oben gerichteten Mahlwerks kein Pfeffer auf dem Tisch liegen bleibt.
Schlecht ist das Preis-Leistungsverhältnis der Alessi-Pfeffermühle. Die von Star-Architekt Peter Zumthor gestaltete Mühle ist zwar anmutig – aber unpraktisch. Das Nachfüllen von Pfeffer ist wegen des schmalen Eintritts schwierig.
Zum Nachfüllen muss man ausserdem mit einer Münze die Schraube aufdrehen. Weil das Metall zu weich ist, nimmt die Schraube Schaden. Das ist zwar hauptsächlich ein optisches Problem, gerade bei einer Design-Mühle für diesen Preis aber sehr störend. Hinzu kommt der schlechte Stand als weiterer Minuspunkt.
Peugeot-Klassiker bei den besten
Drei Pfeffermühlen haben aber im Test überzeugt. «Schubecks» von Adhoc ist schlicht und einfach in der Bedienung wie auch beim Nachfüllen, aber teuer. Ein Schwachpunkt ist das Mahlergebnis, also die Gleichmässigkeit und Grösse des gemahlenen Pfeffers sowie die Verstellbarkeit des Mahlgrads.
Peugeot Paris stellt mit seiner Form die klassische Pfeffermühle dar. Auch hier gehört das Mahlergebnis zu den schwächsten Punkten, ausserdem das Nachfüllen (zu kleiner Eintritt) und die Hygiene (Holz).
Keine Freude an elektrischen Pfeffermühlen
Der klare Testsieger Oxo Good Grips besticht durch die beste Bedienung und das beste Mahlergebnis. Der Gummigriff sorgt für einen guten Halt, dank grosser Öffnung geht beim Nachfüllen nichts daneben. «So etwas wünsche ich mir für die Küche», sagt Jury-Mitglied Stefan Schneller. Und «Salz&Pfeffer»-Verlagsleiter Stefan Schramm bringt es so auf den Punkt: «Kompakt, funktional, trendig.»
Keine Freude bereiteten der Jury die elektrischen Pfeffermühlen: Mit Schulnoten zwischen 4 und 4,3 konnte sich keine abheben. Ungewohnt beim Nachfüllen und in der Bedienung ist vor allem Adhoc Alaska. Dank einer Automatik beginnt sie zu mahlen, sobald sie über die Horizontale hinaus gekippt wird.
So wurde getestet
Bedienung
- Liegt die Mühle gut in der Hand?
- Wie einfach lässt sie sich bedienen?
- Ist die Mahlbewegung unangenehm/ermüdend?
- Ist die Mühle standfest?
- Wie gut ist der Einhandbetrieb, falls möglich?
Mahlergebnis
- Ist das Mahlgut gleichmässig?
- Ist die Grundeinstellung des Mahlgrads gut?
- Wie präzise ist die Abstufung?
- Wie gross ist das Spektrum (feinste/gröbste Einstellung)?
Nachfüllen
- Lässt sich der Nachfüllmechanismus einfach öffnen und schliessen?
- Kann man den Pfeffer einfach/ohne Verschütten einfüllen?
- Ist die Füllmenge sichtbar?
Hygiene
- Sieht die Mühle schnell unappetitlich aus?
- Lässt sich das Material gut abwischen?
- Tritt «Restpfeffer» aus?
Konstruktion
- Ist die Mühle gut verarbeitet?
Design
- Erscheinung/Anmutung?
- Materialwahl?
- Oberfläche/Haptik: Wie fühlt sich das Material an?