Beim Verbrauch von Toilettenpapier stehen wir Schweizerinnen und Schweizer im europäischen Vergleich ganz vorne. 21 Kilogramm Rollen pro Kopf spülen wir im Jahr das Klo runter. Unsere deutschen Nachbarn hingegen bringen es «bloss» auf 15 Kilogramm.
Hauptkriterium: Weichheit
Die Westschweizer Konsumentensendung «A bon entendeur» hat zehn verschiedene Sorten Toilettenpapiere von Grossverteilern im Labor untersuchen lassen. Verglichen wurde dreilagiges Papier – sowohl aus Altpapier sowie aus Frischfasern hergestellt.
Das wichtigste Kriterium war die Weichheit. Die Experten haben Oberfläche, Geschmeidigkeit sowie die Dicke des Papiers in einem Blindtest verglichen. Weitere Messungen im Labor: Wie leicht lassen sich die Blätter abreissen? Und vermag das Papier die Flüssigkeit auch ausreichend aufzusaugen? Ebenfalls für den täglichen Verbrauch nicht unwichtig: Was passiert mit dem Papier, nachdem es im Klo landet?
Testsieger: Kein Recycling-Papier
Den ersten Rang mit Note «Gut» teilen sich die Produkte von Aldi (Solo Soft Classic), das Toilettenpapier von Denner sowie der Marke Tempo. Auch Hakle (mit Kamille-Extrakt) – im Test das teuerste Produkt – schneidet gut ab. Dieses hat Hakle neu durch ein vierlagiges Papier ersetzt. Ausgewechselt wird laut Migros auch das getestete Papier Soft Comfort hellblau. Dieses erhält die Note genügend. Alle fünf Artikel sind aus nicht rezykliertem Papier hergestellt. Die Produkte von Hakle und Migros tragen immerhin das umweltgerechte FSC-Label.
Auch Altpapier kann weich sein
Das Prädikat «Gut» verdient aber auch das Produkt «Oeco Swiss» von Manor. Es stammt ausschliesslich aus Recycling-Papier. Laut Testbericht überzeugt das Produkt punkto Reissfestigkeit, aber ist auch in seiner Weichheit angenehm.
Weniger weich, aber dafür umweltschonend sind die Produkte von Coop (Oecoplan, Prix Garantie), Lidl (Floralys) sowie M-Budget.
Problematische Herstellung von Frischfasern
Weltweit besteht die Mehrheit der Toilettenpapiere nicht aus Recycling-Papier, sondern aus Frischfasern. Dagegen kämpft die Umweltschutzorganisation WWF. Betrachtet man die globale Produktion, werden laut Waldexpertin Simone Stammbach für WC-Papier viele Naturwälder in Plantagen umgewandelt. Häufig ist auch die Herkunft des Holzes nicht klar rückführbar.
Bedenklich für den Schweizer Markt aber ist vor allem die Produktion von Frischfasern. Diese verbraucht gemäss der WWF-Fachfrau übermässig viel Energie.