Die Franchise ist der Betrag, den die Versicherten in der Grundversicherung selber berappen müssen, bevor sich die Krankenkassen an den Kosten beteiligt. Im Jahr 2010 wählten gerade einmal 10 Prozent aller Versicherten die höchste Jahresfranchise von 2500 Franken.
Dabei könnten alle, die nicht chronisch krank sind, mit diesem Prämienmodell Kosten sparen – sogar wenn sie ab und zu zum Arzt müssen.
Tipp von Stefan Turnherr vom Vermögenszentrum VZ:
- Bei weniger als 1700 Franken Arztkosten pro Jahr, die höchste Franchise wählen.
- Bei Arztkosten über 1700 Franken pro Jahr, die tiefste Franchise von 300 Franken wählen.
- Die Franchisen dazwischen zahlen sich nicht aus.
- Kinder: Immer die niedrigste Franchise (0 Franken) wählen.
Das Rechenbeispiel:
Kassensturz rechnet vor: Karl ist ein erwachsener Mann, wohnt in Olten und hat eine Grundversicherung ohne Unfallzusatz mit durchschnittlichen Prämen.
Im ersten Jahr bleibt er gesund, er muss nie zum Arzt. Im zweiten Jahr muss er notfallmässig ins Spital wegen einer Blinddarmentzündung. Das kostet 5000 Franken. Im dritten Versicherungsjahr erkrankt er an einer schweren Grippe. Drei Arztbesuche sind nötig.
Karl zahlt jedes Mal nach Abzug der Franchise den Selbstbehalt. Der beträgt 10 Prozent des Restbetrags.
Hat Karl die hohe Franchise von 2500.- Franken gewählt, sparte er in den drei Versicherungsjahren insgesamt 2134.80 Franken. Dies obwohl er einmal im Spital und mehrere Male beim Arzt war.
Franchise |
300.- |
2500.- |
|
Gesundheitskosten |
Prämie + Franchise + Selbstbehalt |
Prämie + Franchise + Selbstbehalt |
Differenz zwischen 300- und 2500-Franchise |
1. Versicherungsjahr |
3817.20 + 0.- + 0.- |
2385.60 + 0.- + 0.- |
- 1431.60 |
2. Versicherungsjahr hohe Spitalkosten 5000.- |
3817.20 + 300.- + 470.- = 4587.20 |
2385.60+ 2500.-+ 250.- = 5135.60 |
+ 548.40 |
3. Versicherungsjahr Arztkosten 500 Franken |
3817.20 +300.- + 20.- = 4137.20 |
2385.60 + 500.- + 0.- = 2885.60 |
- 1251.60 |
Total |
12541.60 |
10406.80 |
2134.80 Franken |